«Queere Perspektiven redaktionell verankert»: Grnemeyer und Co. gegen Abschaffung von Cosmo
2 mins read

«Queere Perspektiven redaktionell verankert»: Grnemeyer und Co. gegen Abschaffung von Cosmo

Bereits mehr als 10.000 Menschen haben binnen 24 Stunden eine Petition gegen die Abschaffung des Radiosenders Cosmo unterzeichnet. Das werbefreie Hrfunkprogramm wird von WDR und Radio Bremen in Zusammenarbeit mit dem RBB betrieben.

«COSMO ist ARD-weit das einzige Radioprojekt, das konsequent mehrsprachig arbeitet, migrantische und queere Perspektiven redaktionell verankert hat, und Menschen ein Zuhause bietet, die sich als Teil einer offenen, modernen Gesellschaft der politischen Mitte fhlen, fr die Vielfalt Normalitt und Alltag sind und kein Label», so lautet ein Teil der Begrndung fr die Petition. Cosmo produziert etwa Sendungen wie den «Black Brown Queeren Podcast».

A post shared by COSMO (@cosmo)

Zu den 300 Erstunterzeichnenden der Petition gehren Kulturschaffende wie Herbert Grnemeyer, Jan Delay oder die Klner Band AnnenMayKantereit. Auch Auenstaatsministerin Serap Gler (CDU), die frhere Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grne) und der Berliner Queerbeauftragte Alfonso Pantisano (SPD) sind dabei.

«COSMO gibt mir eine Stimme»

«Save COSMO Radio, weil COSMO Geschichten sichtbar macht, die wir sonst nicht so oft hren», erklrte etwa Erstunterzeichnerin Gazelle, die als «Transvorzeigequotenikonin & Comedy Queen» (Instagram) ihre Fans begeistert. «COSMO gibt mir eine Stimme. Es ist mehr als nur ein Radiosender es ist ein Raum der Sichtbarkeit und des Empowerments fr queere Menschen. Ich fhle mich dort nicht nur gehrt, sondern gesehen und verstanden. COSMO macht Geschichten sichtbar, die wir sonst nicht so oft hren. Wenn du willst, dass auch queere Stimmen weiterhin gehrt werden, dann unterschreib die Petition.»

SAVE COSMO RADIO! Gerade in Zeiten, in denen Ausgrenzung und Rassismus unsere Gesellschaft zu spalten drohen, braucht es Medien, die migrantische und queere Stimmen und damit unsere gesellschaftliche Vielfalt sichtbar machen. Deswegen: Jetzt Petition fr den Erhalt unterschreiben!

Hintergrund der Streichdebatte ist der neue Rundfunkvertrag, der in Krze in Kraft treten soll. Dabei ordnen die Ministerprsident*innen der Lnder an, dass die ARD-Landesrundfunkanstalten mindestens 17 lineare Radiosender einstellen mssen. Cosmo gilt als Kandidat, weil der Sender niedrige Einschaltquoten hat, aber mehr Kosten verursacht als Dudelfunk, der zudem noch Werbeeinnahmen generiert. Erst vergangene Woche hatte der WDR-Rundfunkrat ber die Zukunft von Cosmo diskutiert. Die Intendant*innen der ARD wollen bei einer Sitzung am 24. und 25. Juni entscheiden, welche Sender geschlossen werden sollen. Mglicherweise knnte Cosmo dann als linerarer Sender verschwinden, aber als Marke in der ARD-Audiothek weiterleben, was allerdings wohl die Reichweite weiter einschrnken wrde. (cw)