AfD erklrt Julia Klckner zur «Heldin der Woche»
Der Schsische Landtag hat am Freitag auf Antrag der SPD eine Stunden lang ber den Schutz von CSD-Demonstrationen gesprochen. Anlass waren zunehmende, teils gewaltttige bergriffe auf Teilnehmende der queeren Protestveranstaltungen.
Dabei nutzte die fr ihre Queerfeindlichkeit berchtigte AfD-Rednerin Martina Jost ihre Redezeit, um ihre Bewunderung fr Bundestagsprsidentin Julia Klckner (CDU) zum Ausdruck zu bringen: «Frau Klckner ist die Heldin der Woche», erklrte Jost. Hintergrund ist, dass Klckner die Bundestagsverwaltung zum Rckzug vom CSD gezwungen und ein Regenbogenfahnen-Verbot zum CSD auf dem Reichstag erlassen hatte (queer.de berichtete).
Jost bestritt in ihrer Rede auch, dass Diskriminierung queerer Menschen existiere. Vielmehr wrden die anderen Parteien ein «gesellschaftliches Klima der Diskriminierung herbeifantasieren». Sie erklrte auerdem Sexualitt zur «Privatsache», die nicht auf die Strae gehre. Dabei verteidigte sie «konservative» Schwule und Lesben, die von der «woken» Community vertrieben worden seien.
Ihr Parteifreund Frank Peschel erklrte queere Menschen unterdessen zu einer Gefahr fr Minderjhrige: «Sexuelle Vielfalt ist toll. Aber wir sollten unsere Kinder davor schtzen und wir sollten diese Debatte nicht missbrauchen fr politische Aussagen», so Peschel, der in der rechtsextremen Hochburg Bautzen mit 49 Prozent der Stimmen in den Landtag gewhlt worden war.
Alle anderen Fraktionen stellen sich hinter CSD-Demos
Alle anderen Fraktionen setzten sich hingegen fr das Recht auf queere Demonstrationen ein: «Wir als queere Community verschwinden nicht», versprach etwa die SPD-Abgeordnete und Bundesqueerbeauftragte Sophie Koch in ihrer Rede. Sie erklrte, Politik und Gesellschaft mssten angesichts der bergriffe auf CSDs solidarisch mit den Community sein. «Wenn es um Menschenrechte geht, darf es keine Neutralitt geben», so Koch weiter.
Die frhere Bildungsreferentin bei der Landesarbeitsgemeinschaft Queeres Netzwerk Sachsen wies auch darauf hin, dass queere Kinder ein erhhtes Risiko fr seelische Erkrankungen htten und zwar nicht weil sie queer seien, sondern weil sie ihre Identitt wegen Anfeindungen verstecken mssten und keine Untersttzung aus ihrem Umfeld erfahren wrden.
Auch aus der CDU kamen zustimmende Tne: «Homosexualitt ist keine Krankheit. Nur Homophobie ist krank», so erffnete die Christdemokratin Daniel Kuge ihre Rede. Der CSD stehe fr «die Gleichberechtigung, Vielfalt und die Anerkennung aller Menschen». Landesinnenminister Armin Schuster (CDU) beklagte: «Vor allem Rechtsextreme nutzen Queerfeindlichkeit als gemeinsames Feindbild.» Untersttzung kam auch von Grnen, Linken und sogar aus dem BSW. (dk)
