Bereit fr Sex: Unterwerfung und homo­erotische Spannung

Noch bis zum 17. August 2025 prsentiert der Frankfurter Kunstverein die Ausstellung «And This is Us 2025 -Junge Kunst aus Frankfurt» besonders herausragend sind die Arbeiten von Sargon Khnu.

Sargon Khnu, geboren 1991, studiert an der Hochschule fr Gestaltung Offenbach und lebt zwischen Frankfurt und Berlin. Als Herkunftsort nennt er Assyrien also die antike Landschaft in Mesopotamien, in der sich die alten Traditionen der Akkad und Sumer Kulturen verorten. In seiner Arbeit untersucht er den Zusammenhang zwischen sexuellem Begehren und Macht. Khnu lotet die flssige Grenze zwischen Verfhrung, Begehren und Verletzlichkeit aus.

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Fr die Ausstellung «And This is Us 2025» hat er eine Skulptur und Basreliefs geschaffen, die sich mit den Themen Unterwerfung und homoerotischer Spannung auseinandersetzen. Sein zentrales Motiv sind mnnliche Figuren, die in der Vorbereitung ihres Krpers auf einen sexuellen Akt dargestellt werden. Auf dem Boden kniet eine berlebensgroe Figur. Der Krper ist nackt und hat berzeichnete Formen. Die Muskulatur ist exaltiert und die Taille wespenhaft. Die Pose bietet sein Hinterteil mit runden und prallen Pobacken an. Man sieht seine Hoden. Das Gesicht ist unter den langen, schwarzen Haaren nicht zu erkennen. Die Oberflche des Krpers ist perfekt, wei und glatt.

Sargon Khnu hat die Figur digital modelliert, 3D gedruckt, die einzelnen Partien zusammengefgt und dann von Hand mit organischen und anorganischen Materialien aufwendig bearbeitet, um eine makellose Oberflche herzustellen. An der Wand prsentiert Khnu fnf Holztafeln. Digital entstandene Zeichnungen hat er in Lindenholz zu Flachreliefs gefrst und sie manuell nachbearbeitet. Auch hier sind die Figuren mnnliche, idealisierte Krper, die auf die Erkundung von Ritualen der Vorbereitung auf die krperliche Begegnung mit dem Anderen fokussieren. Eine Figur ist mit einer groen Schleife um die Brust verziert, als wre sie ein lebendes Geschenk.

Seine sthetik ist ein Hybrid aus der Anatomie von Bodybuilder*innen, die Khnu mit der so genannten Anime-Barbie-sthetik kombiniert und so mit konventionellen Kategorien bricht. Modedesigner*innen und die Modeindustrie inspirieren ihn ebenfalls, sodass er bereits fr das Pariser Modebrand Ottolinger Accessoires entworfen hat.

Khnu beschftigt einerseits die Frage des Krpers als Inszenierung und Konstruktion von Identitt und somit auch die Frage nach der Selbstdarstellung. Andererseits die Frage nach dem Begehren als nicht heteronormative Urkraft. So bezeichnet er «Das homosexuelle Begehren» des franzsischen Theoretikers und Vordenkers der LGBTI-Bewegung, Guy Hocquenghem oder Michel Foucaults Sexualitt und Wahrheit als seine Referenzen. Khnu interessiert, wie Sexualitt die Selbstwahrnehmung und soziokulturelle Normen und die Machtverhltnisse innerhalb der Gesellschaft prgen. Ideen ber Identitt, Macht und Symbole beeinflussen seine Arbeiten und Fragen, wie man menschliche Emotionen und innere Zustnde darstellen kann. Die konomie des Gebens und Nehmens sowie die Beziehung zwischen Selbstaufopferung und Autoritt innerhalb von Machtstrukturen sind die Kraftfelder, zwischen denen sich seine Arbeit bewegt.

Mehr Infos zur Ausstellung «And This is Us 2025 -Junge Kunst aus Frankfurt» gibt es auf der Homepage des Frankfurter Kunstvereins. (cw/pm)