Berichte ber kriminelle trans Polizistin in «Bild» und «Nius»: Alles nur erfunden
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Berichte ber kriminelle trans Polizistin in «Bild» und «Nius»: Alles nur erfunden

Eine 27-jhrige Berliner Polizeibeamtinist Opfer einer transfeindlichen Hetzkampagne geworden. Das geht aus Recherchen von «Tagesspiegel» (Bezahlartikel) und «Spiegel» hervor. Demnach haben das Boulevardblatt «Bild» und das Online-Medium «Nius» Falschinformationen verbreitet, die mglicherweise auf «absichtlich falsch gestreuten Informationen» beruhen.

Die «Bild»-Zeitung hatte im November 2024 in mehreren Artikeln die Behauptung aufgestellt, die innerhalb der Polizei zur stellvertretenden Gesamtfrauenvertreterin gewhlte Beamtin Judy S. sei einetrans Frau, die Bundespolizisten mit einer Penispumpesexuell missbrauchthabe mit reierischen berschriften wie «Missbrauchsverdacht: Kaum jemand wusste, dass die Polizistin einen Penis hat». Dabei ist S. cisgeschlechtlich und fr den angeblichen Missbrauch habe es in einem Ermittlungsverfahren keinerlei Anzeichen gegeben.

S. wehrte sich gegen die Berichte mit einem Anwalt, der den Fall als «Geschichte eines unfassbaren Rufmordes» bezeichnete. Die Artikel sind daher inzwischen offline. Laut «Tagesspiegel» entschuldigte sich die «Bild» fr «handwerkliche Fehler», laut «Spiegel» gab «Nius» eine Unterlassungserklrung ab, ohne sich zu entschuldigen.

Beamtin als «Sexualstraftter» verleumdet

«Nius» hatte den Bericht ber die Beamtin fr einen transfeindlichen Kommentar genutzt, in dem S. als «Sexualstraftter» diffamiert wurde. Auch wenn der Text auf nius.de entfernt wurde, ist ein Teil noch immer auf Facebook zu sehen mit einem Bild der Polizistin, deren Gesicht nur zum Teil durch einen Balken verdeckt ist. Darunter stehen Kommentare wie «Sowas hat bei der Polizei nichts zu suchen» oder «Abschieben».

Unklar ist, warum die Berichte ber S. gestreut wurden. Wegen der zeitlichen Nhe zu ihrer Wahl als Frauenvertreterin wird eine Intrige vermutet. So htten laut «Tagesspiegel» Vertreter der Polizeigewerkschaft DPolG «vor der Wahl immer wieder Stimmung gegen Judy S. gemacht». Zudem sei die «Bild»-Redakteurin, die den ersten Bericht ber S. verfasst hatte, mit einem Mitglied des Landeshauptvorstandes der konservativen Gewerkschaft verheiratet und habe die DPolG immer wieder untersttzt. Die Journalistin soll inzwischen nicht mehr fr die Springer-Presse ttig sein. In der Vergangenheit fiel die DPolG auch mit uerungen gegen «Woke Culture» auf und stellte Richtlinie zu trans Menschen als Problem dar (queer.de berichtete). (cw)