CSD Halle stellt sich auf rechte Provokationen ein
Wegen des Christopher Street Day und mehrerer weiterer Demonstrationen rechnet die Polizei am Samstag im sachen-anhaltischen Halle mit tausenden Teilnehmenden. Wie die Polizei mitteilte, sind mehrere Kundgebungen, eine Fahrraddemo sowie zwei Aufzge einer davon im Rahmen des CSD, der andere von der rechten Szene angemeldet. Beginn ist teils schon ab 10 Uhr, die CSD-Demo geht um 12 los. Das Motto des Tages lautet «Auf die Barrikaden, Meine*r!». Die Veranstaltungen sollen sich ber den gesamten Tag erstrecken.
Rechte Gegendemonstration angemeldet
Die Polizei besttigte, dass neben dem CSD und weiteren Kundgebungen auch eine rechte Gegendemonstration angemeldet ist. Dafr seien bis zu 1.000 Teilnehmende angekndigt. Ob diese Zahl erreicht werde, bleibe abzuwarten, hie es.
Bereits letztes Jahr kam es beim CSDHalle zu einem nach Angaben der Polizei von der rechtsextremen JN angemeldeten Gegenprotest unter dem Motto «Heimat, Jugend und Nation. Nieder mit der Perversion». Die etwa 100 Teilnehmer*innen seien bundesweit angereist. Ursprnglich war damals die Gegenveranstaltung in der Innenstadt der Saalestadt geplant gewesen. Sie wurde jedoch am Bahnhof von CSD-Anhnger*innen aufgehalten. Grere Ausschreitungen habe es dabei nicht gegeben, so ein Polizeisprecher vor einem Jahr (queer.de berichtete).
«Naziaktionen sind auch ein Frontalangriff auf die offene Gesellschaft»
Das CSD-Organisationsteam und das zivilgesellschaftliche Bndnis Halle gegen Rechts warnen dieses Jahr gezielt vor Mobilisierungen von rechtsextremen Gruppen und rufen gemeinsam mit dem CSD Halle zum Gegenprotest auf unter dem Motto: «Solidaritt mit dem CSD Neonazis entgegentreten!». «Die Naziaktionen gegen die CSDs und gegen queere Menschen sind auch ein Frontalangriff auf die offene Gesellschaft», erklrte Magdalena Gatz, Sprecherin von Halle gegen Rechts. «Umso mehr gilt es, an die erfolgreichen Proteste im letzten Jahr anzuknpfen und laut, gewaltfrei und entschlossen den Nazis entgegen zu treten.»
Die Polizei will mit einem Groaufgebot prsent sein. Ziel sei ein friedlicher Verlauf der Versammlungen sowie der An- und Abreise. Dazu setzt die Polizei auch auf sogenannte Konfliktmanager, die als Ansprechpartner*innen vor Ort erkennbar sein werden.
Bislang keine Gegendemos in Frankfurt (Oder) und Eisenhttenstadt angemeldet
Bei den beiden CSDs am Wochenende in den brandenburgischen Stdten Frankfurt (Oder) und Eisenhttenstadt scheint sich aktuell kein Gegenprotest zu formieren. Es gebe bislang keine angemeldeten Gegenveranstaltungen, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Ost der dpa. In Frankfurt (Oder) ist ein grenzbergreifender Demonstrationszug geplant. Ob es Proteste auf polnischer Seite gibt, war zunchst unklar. In Eisenhttenstadt soll es ebenfalls einen Demonstrationszug geben. Danach soll bis in den spten Abend hinein gefeiert werden. Mit einer Kundgebung in Potsdam startet am Samstag auch die diesjhrige LesBiSchwule T*our, die diesmal durch den Landkreis Mrkisch-Oderland fhrt.
In den vergangenen Monaten hatte es bei anderen CSD-Veranstaltungen in Brandenburg Gegenproteste gegeben. Zuletzt demonstrierten in Bernau und Falkensee Rechtsextreme gegen die Pride-Demos. Im Juni war es zu einem gewaltsamen Angriff einer Gruppe teils Vermummter auf ein Fest fr Vielfalt in Bad Freienwalde gekommen (queer.de berichtete).
Auch in weiteren Bundeslndern finden am Wochenende noch einige CSDs statt. Im unterfrnkischen Schweinfurt ist ebenfalls eine rechtsextreme Gegendemo zum Pride geplant. Daher rufen die CSD-Veranstalter*innen dazu auf, nicht alleine zum CSD zu kommen. (dpa/cw)
Wichtige Infos zur Gegendemo bzgl. unserem CSD in Schweinfurt am 13.09. Teilt gerne unseren Post oder gebt die…
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