Dating-Partner betubt und beraubt Angeklagter gesteht
Nach einer Serie von Raubtaten unter Einsatz von K.o.-Tropfen hat ein 27-Jhriger vor dem Berliner Landgericht gestanden. In drei Fllen habe er Mnner in deren Wohnungen mit den Tropfen betubt und dann nach Wertgegenstnden gesucht, gab der Angeklagte ber seinen Verteidiger zu. Zum Teil sei ein Mittter beteiligt gewesen. Zudem habe er mit dem Komplizen versucht, eine teure Armbanduhr zu rauben. Was geschehen sei, tue ihm sehr leid, erklrte der 27-Jhrige.
Dem Angeklagten werden vier Taten zwischen August 2023 und Januar 2024 zur Last gelegt. Insgesamt seien Bargeld und Gegenstnde im Wert von rund 15.000 Euro geraubt worden. Mit einem inzwischen bereits verurteilten Mann habe er im ersten Fall vorgetuscht, eine Armbanduhr im Wert von rund 6.600 Euro erwerben zu wollen. Bei einem Treffen mit dem Anbieter habe der Angeklagte Pfefferspray eingesetzt, um mit der Uhr zu entkommen. Der 32-jhrige Besitzer habe die Luxusuhr allerdings wieder an sich bringen knnen.
K.-o.-Tropfen in einem Getrnk verabreicht
Ab Mitte September 2023 sei es laut Ermittlungen zu Raubtaten unter Einsatz von Substanzen gekommen. Im Fall eines 53-jhrigen Opfers in Berlin-Spandau habe der Angeklagte gemeinsam mit einem Mittter agiert. Heimlich seien dem 53-Jhrigen bei einem kurz zuvor ber eine Dating-Plattform vereinbarten Treffen K.-o.-Tropfen in einem Getrnk verabreicht worden. Das schwule Opfer habe fr mehrere Stunden das Bewusstsein verloren. Zuletzt soll der Angeklagte einen 39-Jhrigen in dessen Wohnung im Stadtteil Friedrichshain betubt und anschlieend vor allem hochwertige Kleidung geraubt haben.
Der vorbestrafte Angeklagte befindet sich derzeit wegen einer in einem frheren Verfahren verhngten Strafe im Gefngnis. Fr sein Verhalten gebe es keine Rechtfertigung, hie es weiter in seinem Gestndnis. Er habe «den Druck versprt, Geld fr Drogen beschaffen zu mssen». In seiner damaligen Lage habe er gedacht, er knne «nichts mehr verlieren».
Verstndigung: Bis zu achteinhalb Jahre Haft
Vor der Aussage war es zu einer sogenannten Verstndigung der Prozessbeteiligten gekommen. Dabei hatte das Gericht dem Angeklagten im Fall eines umfassenden Gestndnisses eine Strafe zwischen sieben und achteinhalb Jahren Haft in Aussicht gestellt. Der Prozess wegen schweren Raubes und gefhrlicher Krperverletzung wird am 3. September fortgesetzt.
Als K.-o.-Tropfen werden verschiedene Arten von Drogen bezeichnet, etwa Ketamin, ein Narkosemittel aus der Tiermedizin, und GHB (Gammahydroxybuttersure), umgangssprachlich Liquid Ecstasy genannt. In Clubs werden die Mittel in niedrigeren Dosierungen auch freiwillig als Partydrogen genommen. Tter schtten die Substanzen ihren Opfern heimlich in Getrnke, um sie zu betuben oder wehrlos zu machen. (cw/dpa)
