Die Heuchelei der digitalen Moralwchter
Pnktlich zum Pride Month hat YouTube den Aufklrungskanal «ICH WEISS WAS ICH TU» (IWWIT) der Deutschen Aidshilfe gelscht. Ohne Vorwarnung. Ohne Erluterung. Angeblich wegen «Sex und Nacktheit» (queer.de berichtete).
Was gelscht wurde, war keine Pornografie, sondern Aufklrung: ber HIV-Prvention, queeres Leben, sexuelle Gesundheit. Inhalte, produziert in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut fr ffentliche Gesundheit staatlich verantwortete Bildungsarbeit, durch einen globalen Plattformanbieter zum Schweigen gebracht. Was bleibt, sind Gamer, Hetzer und Verschwrungsprediger solange sie die Kasse klingeln lassen.
Erst nach Protesten und der groen Medienberichterstattung wurde der IWWIT-Kanal wieder online gestellt. Doch noch immer fehlen viele Videos.
Google und Co. sind keine neutralen Plattformen
Die Lschaktion ist kein Einzelfall. Sie steht exemplarisch fr die Doppelmoral der GAFAs jener Tech-Giganten, die sich als liberale Brckenbauer inszenieren und doch knallhart nach Geschftsinteresse agieren. Sichtbare Sexualitt, besonders queere, ist ihnen ein Risiko. Gewalt, Rassismus und toxische Mnnlichkeit dagegen bringen Reichweite. Und Reichweite bringt Werbegeld.
Google und Co. sind keine neutralen Plattformen. Sie sind globale Monopole mit privatwirtschaftlicher Moralinstanz. Sie definieren, was sichtbar sein darf und was nicht. Und sie tun es ohne demokratische Kontrolle. Dass queere Aufklrung dabei regelmig unter die Rder kommt, ist kein Bug. Es ist System.
Wir brauchen gesetzliche Regelungen
Wenn eine Aufklrungskampagne Inhalte verklausulieren oder Emojis einsetzen muss, um nicht gelscht zu werden, dann haben wir ein Problem. Nicht mit der Botschaft sondern mit denen, die den Kanal zur ffentlichkeit kontrollieren.
Wir brauchen Plattformen, die Verantwortung bernehmen nicht Algorithmen, die sexuelle Vielfalt unterdrcken, whrend sie rechte Emprung in die Timelines splen. Und wir brauchen Gesetze, die diese Verantwortung endlich einfordern.
Es braucht keine weichgesplten Emojis zur Selbstzensur, sondern gesetzliche Regeln fr Transparenz, Diskriminierungsschutz und Meinungsfreiheit. Denn wer Aufklrung unterdrckt, schtzt keine Werte er verrt sie.
Mehr zum Thema:
YouTube schaltet schwulen Prventionskanal IWWIT ab (17.06.2025)
