Dragking des Expressionismus
Mit einer Sonderausstellung ber die queere Ausnahmeknstlerin und Schriftstellerin Else-Lasker Schler feiert das Gnter Grass-Haus in Lbeck seine Wiedererffnung.
Lasker-Schler (1869-1945) beeindruckte mit ihrer kompromisslosen Haltung gegenber gesellschaftlichen und politischen Zwngen. Sie stellte Geschlechterrollen in Frage und experimentierte mit Identitt. Mit ihren Texten, Bildern, Briefen und Performances ffnet sie eine poetische Welt, die im Herzen der avantgardistischen Strmungen liegt, der Verschmelzung von Kunst und Leben.
Mit ihrem Alter Ego «Prinz Jussuf von Theben» etablierte sie sich als lebendiges Gesamtkunstwerk jenseits aller Konventionen ihrer Zeit weit voraus. Zusammen mit ihrer ebenso eigenstndigen und selbstbewussten Lebensweise knnten die Themen nicht aktueller sein. Ihr Leben und Werk steht bis heute fr (knstlerische, politische, kulturelle und sexuelle) Freiheit, Toleranz und Vielfalt. Lasker-Schler prgte groe deutsche Knstler*innen wie Franz Marc und Lyriker*innen wie Gottfried Benn.
«Es ist wichtig anzuerkennen, dass Lasker-Schler einen Schritt weiterging als die breite Masse, indem sie ihre Kunst jenseits der Konventionen lebte», sagt Kuratorin Paula Vosse. «Ob ihre poetische Gegenwelt auch Schutz vor der immer strker werdenden Gewalt des Nationalsozialismus bot, lsst sich schwer sagen doch es steht auer Frage, dass Lasker-Schler bis zum Ende ein Ideal der weitreichenden Toleranz lebte, sowohl sich selbst als auch ihrem Umfeld gegenber.»
Die Ausstellung «Else-Lasker Schler Knstlerin, Dichterin, Weltenbauerin» ldt dazu ein, die Zeitlosigkeit ihres Schaffens und ihrer Vita zu entdecken. Trotz begrenzter Ausstellungsflche zeigt das Gnter Grass-Haus (Glockengieerstr. 21, 23552 Lbeck) noch bis zum 9. November 2025 eine vielseitige und wechselnde Schau, die ber die Vermittlung generationsbergreifend wirkt. (cw/pm)
