Ein CSD nrdlich des Polarkreises
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Ein CSD nrdlich des Polarkreises

Zum dritten Mal wehten am Samstag in Finnsnes auf Norwegens Insel Senja die Regenbogenfahnen: Bei 9 Grad und Regen nahmen rund 150 Menschen am diesjhrigen Senja Pride teil.

Ein kleiner, aber sichtbarer Erfolg in einer Region, in der queeres Leben bislang kaum in Erscheinung tritt. Senja, etwa 350 Kilometer nrdlich des Polarkreises gelegen, ist nach Hinnya zwar die zweitgrte Insel Norwegens, hat jedoch nur knapp 8.000 Einwohner*innen.

Beate Moeggen, auf Senja aufgewachsen, stand bereits zum zweiten Mal an der Spitze des Orga-Teams. «Wir haben hier keine Bars, keine Treffpunkte, nichts nur den Pride», sagt die 52-Jhrige. Erst 2023 fand die Premiere statt, und noch immer seien viele Menschen in Nordnorwegen nicht geoutet. Wer sich zeigt, riskiere Anfeindungen auch Untersttzer*innen seien Ziel von Hate, so Moeggen.

Finanziert wird das Festival fast ausschlielich ber den Verkauf von Merchandise ber das ganze Jahr. Die Kommune steuerte 38.000 Kronen (rund 3.200 Euro) bei, deutlich weniger als andere, kleinere Kulturveranstaltungen in der Region erhalten. Dennoch reicht es nicht nur fr den Umzug und die Bhne, sondern auch fr soziale Projekte mit Jugendlichen.

Auffllig war in diesem Jahr die wachsende Prsenz der Politik: Parteien zeigten sich mit Regenbogenflaggen und zeigten ffentlich ihre Solidaritt. Besucher*innen reisten aus dem gesamten Umland an in der kleinen Kstengemeinde, in der jede*r jede*n kennt, keine Selbstverstndlichkeit. Ein symboltrchtiger Moment: Zum ersten Mal zeigte auch die Kirche Regenbogenfarben.

Der Senja Pride wchst langsam, aber bestndig. Und seine Botschaft ist klar: Sichtbarkeit soll jungen Menschen Mut machen, zu bleiben, statt wegzuziehen und zu zeigen, wer sie sind. Mehr Bilder gibt es in der unten verlinkten Galerie. (dd)