Einstellung zu Homosexualitt: Schweden befragt Migrant*innen
Die rechtsgerichtete Regierung in Schweden will die Wertvorstellungen von Zuwanderer*innen mittels einer Umfrage erfassen. Die Ergebnisse sollten der Verbesserung der Integrationsbemhungen dienen, sagte die neue schwedische Integrationsministerin Simona Mohamsson in einem am Sonntag verffentlichten Interview der Zeitung «Dagens Nyheter». Zuwanderer*innen stnden in der Verantwortung, sich gesellschaftlich zu integrieren. «Es ist kein Menschenrecht, in Schweden zu leben», sagte die Ministerin.
Mohamsson kndigte an, dass im Herbst rund 3.000 Menschen zu ihren Werten befragt werden sollten, die Hlfte davon mit schwedischem, die andere Hlfte mit «nicht-westlichem» Hintergrund.
Studie: Wertvorstellungen nach zehn Jahren teilweise angepasst
Frhere Umfragen durch die Forschungsgruppe World Values Survey hatten ergeben, dass ein Teil der neu in Schweden eingetroffenen Migrant*innen von den im Land vorherrschenden Wertvorstellungen abweichende Ansichten zu Themen wie Ehescheidungen, Sex vor der Ehe, Abtreibungen und Homosexualitt hatten. Nach zehn Jahren in Schweden hatten sich demnach ihre Ansichten den in der schwedischen Gesellschaft dominierenden Werten zumindest teilweise angepasst.
«Zehn Jahre sind viel zu lang», sagte dazu die neue Integrationsministerin, die ihren Posten eine Woche zuvor im Zuge einer Kabinettsumbildung erhalten hatte. «Dies ist eine ganze Generation von Mdchen, die nicht entscheiden drfen, wen sie lieben wollen, oder von Jungen, die sich nicht outen knnen», sagte sie.
Die Zahl der Zuwanderer*innen in dem skandinavischen Land hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. 2024 waren rund 20 Prozent der Bevlkerung in einem anderen Land geboren, im Vergleich zu elf Prozent im Jahr 2000. Die rechtsgerichtete Regierung in Stockholm war 2022 mit den Zusagen angetreten, die Zuwanderung zu bremsen und die Integration von Immigrant*innen zu verbessern. Die Minderheitsregierung des konservativen Ministerprsidenten Ulf Kristersson wird von den rechtspopulistischen Schwedendemokraten untersttzt, die selber nicht der Regierungskoalition angehren. (cw/AFP)
