Glitch-Prinzessin wird Rock-Star
Vor fnf Jahren hrte man auf dem ersten Track von yeules Album diese Worte: «My Name is Nat Ćmiel, I am 22 years old, I like music () and genderless people.» Doch so wie auf «Glitch Princess» mssen yeule (Pronomen: they) sich heute nicht mehr vorstellen.
In fnf Jahren ist nmlich viel passiert: yeule, selbst nichtbinr und im internationalen Umfeld von Singapur aufgewachsen, gelten inzwischen als das Gesicht fr Cyber-Pop und sind nach Los Angeles gezogen. Ihr neues, inzwischen viertes Album heit «Evangelic Girl is a Gun» (Amazon-Affiliate-Link ), und wurde mit Spannung erwartet. Denn yeule haben auf ihren vorherigen Platten gezeigt, dass man sie als Produzent*innen, Songwriter*innen und Vokalistin*innen nicht unterschtzen darf. Ćmiel, die einen Abschluss in freier Kunst in London nachweisen knnen, kreieren mit ihrer Musik auch eine visuelle Welt, die von «Final Fantasy» und Cyber-sthetik geprgt ist. Das wird auch in den Musikvideos des neuen Albums deutlich, die fast filmisch wirken und voller kreativer Ideen stecken.
Die neuen Tracks berzeugen mit rohen Vocals
«Evangelic Girl is a Gun» berzeugt aber besonders, weil yeule sich musikalisch weiterentwickeln und ihrer Kunstfigur eine neue Dimension geben. Im Vergleich zum Glitch und Hyperpop auf den Alben zuvor, lieen sich Ćmiel nmlich fr die neuen Songs auch von Grunge und Alternative Rock inspirieren, was ihnen gut steht. Die neuen Tracks berzeugen dabei mit rohen Vocals, die grtenteils auf Autotune und andere «Cyber»-Effekte verzichten und dem Gesang mit einer «unersetzlichen Kante» versetzen, wie yeule sagen. Das passierte bewusst und als Reaktion auf die immer strker verbreitete Knstliche Intelligenz in Musikproduktionen.
Schon der erste Track «Tequila Coma» erinnert mit einem pointierten Bass und programmierten Drums an die 1990er Jahre. Trotz allem ist die Produktion modern, yeules Gesang scheint manchmal aus dem Echo-Hall-Delay-Kostm auszubrechen, und auch der Beat stolpert mal absichtlich und reichert die Trip-Hop-Nummer interessant an. Das Gitarrensolo gen Ende setzt dem Song noch das i-Tpfelchen auf.
Experimente mit Grunge, Trip-Hop und Pop
Der Song gehrt zu den Nummern, die auf dem Album am meisten berzeugen. Hier und auch im nchsten Song «The Girl Who Sold Her Face» prsentieren yeule musikalisch einen Mix aus Band-Instrumenten wie dem Bass oder Gitarre und programmierten Hip-Hop-Beats. Dabei experimentieren sie mit Grunge, Trip-Hop und Pop und scheinen voll in ihrem Element. Getragen werden die Songs von yeules verletzlichen Vocals, die im von Akustik-Gitarren-Akkorden geprgten «The Girl Who Sold Her Face» besonders authentisch klingen.
Der Titelsong, der vorab als Single erschienen ist, erinnert hingegen mit verzerrten, hookigen Vocals und dystopischen Synthis im Hintergrund daran, warum yeule inzwischen ein gefragter Name sind. Im atmosphrischen Video, das mit der sthetik von Gaming und Goth angereichert ist, singen yeule hier «scream at the sun, cry when you come» und geben Einblick in eine leidenschaftliche Beziehung.
Weil der Song sich musikalisch immer weiter in Richtung Techno und Electro entwickelt, klingen ihre sich Mantra-artig wiederholenden Chorus-Worte immer rasanter. Hier zeigen die Produzent*innen namens yeule, dass sie den Glitch und Cyber-Anschlag nicht vergessen haben und immer noch blind beherrschen.
Links zum Thema:
Mehr Infos zum Album und Bestellmglichkeit bei amazon.de
Homepage von yeule
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