«I Kissed a Girl»-Musikerin Jill Sobule stirbt bei Hausbrand
3 mins read

«I Kissed a Girl»-Musikerin Jill Sobule stirbt bei Hausbrand

Tiefe Trauer in der Musikwelt: Die US-amerikanische Singer-Songwriterin Jill Sobule ist tot. Die Musikerin, die mit ihrem Hit «I Kissed a Girl» aus dem Jahr 1995 Musikgeschichte schrieb, kam am frhen Donnerstagmorgen bei einem Hausbrand in Woodbury, einem Vorort von Minneapolis, ums Leben. Dies wurde von ihrem Manager John Porter gegenber mehreren Medien, darunter «Variety», besttigt.

Ihr Manager erklrte in einem Statement: «Jill Sobule war eine Naturgewalt und Menschenrechtsaktivistin, deren Musik in unsere Kultur eingewoben ist. Ich hatte so viel Spa bei der Zusammenarbeit mit ihr. Heute habe ich eine Klientin und eine Freundin verloren.» Sobule wurde 66 Jahre alt.

Pionierin in der Musikindustrie

Sobule galt als Wegbereiterin fr queere Knstler*innen in der Musikindustrie. Ihr Hit «I Kissed a Girl» gilt als erster offen LGBTI-thematisierter Song, der es in die Top 20 der Billboard-Charts schaffte. Der Titel erreichte 1995 Platz 20 und ebnete den Weg fr eine offenere Auseinandersetzung mit queeren Themen in der Popmusik lange bevor Katy Perry 2008 einen Song mit demselben Titel verffentlichte.

Neben diesem Erfolg war Sobule auch bekannt fr den satirischen Song «Supermodel», der im Soundtrack des Kultfilms «Clueless» zu hren war. Ihre Karriere umfasste mehr als drei Jahrzehnte und zwlf Alben, in denen sie immer wieder gesellschaftlich relevante und persnliche Themen aufgriff.

Die Knstlerin hatte gerade erst mit der Band «The Fixx» eine Tournee abgeschlossen und stand kurz vor weiteren Projekten. In einer Mitteilung auf Facebook erklrte die Band: «Wir sind absolut erschttert und schockiert, von Jill Sobules vorzeitigem Tod zu hren. Jill hat gerade erst eine Tournee mit uns beendet und war so voller Leben und Talent. Unsere Herzen sind gebrochen. Wir werden sie immer vermissen.»

Vielseitige Knstlerin mit starkem sozialem Engagement

Geboren 1959 in Denver, Colorado, verffentlichte Sobule ihr erstes Album «Things Here Are Different» im Jahr 1990, produziert vom legendren Todd Rundgren. Ihr Lied «Too Cool to Fall in Love» von diesem Debtalbum erreichte Platz 17 der Adult Contemporary Charts. Doch erst mit ihrem gleichnamigen Album «Jill Sobule» von 1995 gelang ihr der kommerzielle Durchbruch.

Sobule war nicht nur fr ihre Musik bekannt, sondern auch fr ihr soziales Engagement. In ihren Songs thematisierte sie schwierige Themen wie Todesstrafe, Magersucht oder Ladendiebstahl. Ihre Texte zeichneten sich durch Witz, Offenheit und gesellschaftspolitische Relevanz aus.

Die Knstlerin war auch eine Vorreiterin im Bereich Crowdfunding: Bereits 2008 sammelte sie 75.000 Dollar von mehr als 500 Untersttzer*innen fr ihr Album «California Years» Jahre bevor Plattformen wie «Kickstarter» zum Standard fr Musiker*innen wurden. Diese innovative Herangehensweise setzte sie auch bei spteren Projekten fort.

Aktuelles Projekt und tragischer Tod

Zum Zeitpunkt ihres Todes stand Sobule kurz vor mehreren Verffentlichungen. Fr den 6. Juni war die Verffentlichung des Original Cast Recordings ihres autobiografischen Musicals «F*ck 7th Grade» geplant, zusammen mit einer speziellen 30-jhrigen Jubilumsausgabe ihres selbstbetitelten Albums, wie das Magazin «People» meldet.

Die genaue Ursache des Feuers wird derzeit von den Behrden in Woodbury, Minnesota, untersucht. Sobule sollte eigentlich am Freitag in ihrer Heimatstadt Denver auftreten, um Songs aus ihrem Musical zu prsentieren. Stattdessen wird nun ein informelles Treffen zu ihrem Gedenken stattfinden.

Sobule hinterlsst ihren Bruder und seine Frau sowie ihre beiden Neffen. Laut ihrem Manager wird im Sommer eine offizielle Gedenkfeier stattfinden. (cw/spot)