Jesuitenpriester: Leo XIV. will «Offenheit» gegenber Homosexuellen fortsetzen
Papst Leo XIV. will nach Angaben eines Jesuitenpriesters die Politik der «Offenheit von Papst Franziskus gegenber LGBTQ-Menschen» fortsetzen. Dies sagte der schwule Seelsorger James Martin am Montag der Nachrichtenagentur AFP nach einer rund 30-mintigen Privataudienz beim Papst im Vatikan. Ihr Gesprch sei «sehr herzlich, einladend, freundlich und entspannt», gewesen, sagte der Priester, der wie Leo XIV. aus den USA stammt.
«Die Botschaft, die ich von ihm erhalten habe, ist, dass er die offene Haltung von Papst Franziskus gegenber LGBTQ-Menschen fortsetzen mchte», sagte Martin, der wegen seiner Positionen von der konservativen Fraktion der katholischen Kirche kritisiert wird.
ber Segen fr Lesben und Schwule nicht gesprochen
Whrend seines zwlfjhrigen Pontifikats hatte der argentinische Papst, ein Befrworter einer «fr alle offenen» Kirche, kleine Gesten der ffnung gegenber queeren Glubigen gemacht, ohne jedoch die katholische Doktrin zu ndern. Seine Entscheidung Ende 2023, die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren zu erlauben, hatte im konservativen Lager, insbesondere in Afrika und den USA, fr Emprung gesorgt.
«Wir haben dieses Thema nicht angesprochen», sagte Martin. Papst Leo XIV. hat sich seit seiner Wahl am 8. Mai nicht ffentlich dazu geuert. Doch habe das Oberhaupt der katholischen Kirche «seinen Wunsch ausgedrckt, das Erbe von Franziskus weiterzufhren, das auch die Synodalitt einschliet». Synodalitt bedeute, «auf alle zu hren, einschlielich LGBTQ-Menschen», betonte Martin.
Der Vatikan hatte das Treffen Leos mit Martin offiziell angekndigt, aber keine Details genannt. Der US-Priester nimmt am Wochenende an einer Pilgerreise von queeren Menschen zum Vatikan im Rahmen des Heiligen Jahrs der katholischen Kirche teil.
Papst: Familie «beruht auf der Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau»
Der erste ffentliche Kommentar des neuen Papstes zu LGBTI-Rechten war indes ernchternd. Zwei Tage vor seiner Amtseinfhrung betonte Leo XIV. bei einer Audienz vor am Heiligen Stuhl akkreditierten internationalen Diplomat*innen, dass gleichgeschlechtliche Paare keine Familie sein knnen (queer.de berichtete). Der 69-Jhrige sagte, durch «Investionen in Familien» knne der Aufbau «harmonischer und friedlicher Zivilgesellschaften» gefrdert werden. Familien, so definierte er nher, beruhten «auf der stabilen Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau». (cw/AFP)
