Jobcenter Dsseldorf: Mitarbeitende drfen nur anonym am CSD teilnehmen
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Jobcenter Dsseldorf: Mitarbeitende drfen nur anonym am CSD teilnehmen

Letztes Jahr liefen Mitarbeitende des Jobcenters Dsseldorf in einer Fugruppe mit Bannern und T-Shirts ihres Arbeitgebers bei der CSD-Demo in der nordrhein-westflischen Landeshauptstadt mit. Daraus wird dieses Jahr nichts: Wie die «Rheinische Post» (Bezahlartikel) berichtet, habe das Jobcenter angeordnet, sich beim CSD nicht ffentlich zur Schau zu stellen, keine Bilder oder Videos in sozialen Medien zu posten und nicht mit Medien zu sprechen. Das gehe aus mehreren Schriftstcken hervor.

Die Gleichstellungsbeauftragte des Jobcenters beschrieb in einer internen E-Mail das Verbot so: «Leider drfen die von der Dienststelle teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen erstmalig nicht mehr Flagge zeigen». Weiter heit es: Jedes «Sichtbarmachen einer Verbindung der Teilnehmenden zum Jobcenter auf dem CSD» sei verboten worden. Die Entscheidung sei berraschend gekommen. Laut der «Rheinischen Post» wollten nun die Jobcenter-Mitarbeitenden als «Brofreunde Dsseldorf» am CSD teilnehmen.

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Geschftsfhrer dementiert «Verbot», besttigt aber «deutliches Zurckfahren» der Aktivitten

Ingo Zielonkowsky, der Geschftsfhrer des Jobcenters, besttigte zwar, dass sein Amt im Bezug auf den CSD «die Aktivitten deutlich zurckfahren» wolle, weil ihm die geplanten Aktivitten der Mitarbeitenden «zu viel» geworden seien. Details dazu nannte er nicht. Gleichzeitig widersprach er den queeren Mitarbeiten und der Gleichstellungsbeauftragten: Ein sichtbare Teilnahme von Mitarbeitenden habe man zu keinem Zeitpunkt untersagt. Er habe lediglich darauf hingewiesen, dass die CSD-Teilnahme mit der Pressestelle des Jobcenters abgestimmt werden msse.

Der CSD-Demo in Dsseldorf findet am Samstag ab 13 Uhr statt. Startpunkt ist der Graf-Adolf-Platz.

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Derzeit ziehen sich vermehrt Behrden und Unternehmen von CSDs zurck. Auslser drfte auch die Wahl von US-Prsident Donald Trump gewesen sein, der seit seiner Machtbernahme im Januar einen Kreuzzug gegen Diversittsprogramme gestartet hat, wodurch Firmen ihr CSD-Engagement beendeten. Das hat auch Einfluss auf Deutschland: So beklagten die beiden grten nationalen Pride-Vereine in Berlin und Kln dieses Jahr erhebliche Rckgnge von Sponsorengeldern, was auf die queerfeindliche US-Politik zurckgefhrt wurde.

Zudem ist der Wind nach dem Machtwechsel in Deutschland auch rauer geworden: Die Bundestagsverwaltung erhielt etwa von der neuen Bundestagsprsidentin Julia Klckner (CDU) ebenfalls ein CSD-Verbot (queer.de berichtete). (cw)