Kln erhlt einen Marie-Luise-Nikuta-Platz
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Kln erhlt einen Marie-Luise-Nikuta-Platz

Die fr den Bereich Innenstadt/Deutz verantwortliche Klner Bezirksvertretung hat am Donnerstag einstimmig einem Brgerantrag zugestimmt, einen zentral gelegenen Platz nach der 2020 verstorbenen Marie-Luise Nikuta zu benennen. Den Antrag hatte der Verein Levve un Levve Losse e. V. Freundeskreis Maria-Luise Nikuta eingereicht.

Knftig soll damit eine Grnflache vor dem neu errichteten Brohochhaus Wallarkaden direkt an der Straenbahnhaltestelle Rudolfplatz Maria-Luise-Nikuta-Platz heien. Der Platz befindet sich gleich neben der Schaafenstrae, dem Bermuda-Dreieck der queeren Klner Community.

«Eine Benennung der kleinen Grnflche vor den Wallarkaden in der Altstadt/Sd ist zwar fr die Auffindbarkeit und eine Adressgebung nicht zwingend notwendig, jedoch auf Basis der RL [Richtlinien des Stadtrats] auch nicht obligatorisch abzulehnen», heit es laut «Klner Stadtanzeiger» in der Beschlussvorlage.

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Viel Engagement fr die queere Community

Nikuta ist eine echte Klner Institution: Von 1977 bis 2016 komponierte und sang die 1938 im Stadtteil Nippes geborene Nikuta fast jhrlich das Mottolied des Klner Karnevals. Die Lieder trugen Titel wie «Colonia ruft die Narren aller Lnder», «Kln kann sich mit allen Messen» oder «Mir all sin Klle». Darber hinaus war sie auch fester Bestandteil des ColognePride, den sie stets tatkrftig untersttzte. 2003 steuerte sie zum CSD mit «Liebe Deine Nchsten» ebenfalls ein Mottolied bei. Insgesamt haben viele ihrer Lieder Toleranz und Akzeptanz als Thema.

Auerdem war sie auch Dauergast bei queeren Events, etwa beim schwul-lesbischen Weihnachtsmarkt oder der Rschen-Sitzung. Fr ihr Engagegement fr die queere Community ist sie 2014 mit dem Ehren-Knuddel-Award ausgezeichnet worden (queer.de berichtete).

Ren Klver, der in der letzten Karnevalssession Teil des ersten queeren Dreigestirns in der Klner Karnevalsgeschichte war, begrte die Entscheidung der Lokalpolitik. Nikuta habe sich mit ihrem Engagement fr queere Menschen auch rger mit dem frher nicht gerade LGBTI-freundlichen Festkomitee in Kauf genommen. «Wir htten als Klner Dreigestirn in dieser Session nicht bestanden, wenn sie uns nicht den Weg geebnet htte», so Klver.

Die Stadt Kln hatte erst 2023 nach langem Streit beschlossen, einen Platz nach dem schwulen Komiker Dirk Bach (1961-2012) zu benennen (queer.de berichtete). Er befindet sich vor demSchauspielhaus Kln,zwischen der Oper und der Brderstrae, auf dem ehemaligen»kleinen Offenbachplatz».(cw)