Linnemann verteidigt Merz: «Wir drfen keine Rcksicht nehmen auf Shitstorms»
CDU-Generalsekretr Carsten Linnemann hat den abschtzigen «Zirkuszelt»-Vergleich von Bundeskanzler Friedrich Merz verteidigt. «Ich finde, Friedrich Merz macht das richtig klasse. Er sagt das, was er denkt, also er verbiegt sich nicht, in ganz vielen Themen», sagte Linnemann beim Parteitag der OWL-CDU in Schlo Holte-Stukenbrock. Man drfe nicht immer «alles auf die Goldwaage legen von Politikern», wird der Generalsekretr vom «Haller Kreisblatt» (Bezahlartikel) zitiert.
In der Talkshow «Maischberger» hatte Merz Anfang der Woche Bundestagsprsidentin Julia Klckner (CDU) verteidigt, die ein Hissen der Regenbogenfahne am Reichstagsgebude zum Berliner CSD ablehnt. «Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt», auf dem man beliebig Fahnen hisse, sagte der Kanzler in der Sendung (queer.de berichtete).
Die Emprung reit seit Tagen nicht ab
Die Aussage lste groe Emprung unter Politiker*innen von SPD, Grnen und Linken aus (queer.de berichtete). So erklrte etwa die Sozialdemokratin Sophie Koch, die Queerbeauftragte der Bundesregierung, in der ZDF-Sendung «heute»: «Wenn die Regenbogenfahne die Fahne auf einem Zirkuszelt ist, was sind dann queere Menschen? Zirkustierchen, die sich zur Erheiterung des Publikums zum Affen machen?»
Auch der Vorsitzende des Bundesverbands Lesben und Schwule in der Union (LSU), Snke Siegmann, bezeichnete die Wortwahl seines Parteifreund in der «taz» als «unglcklich». Darber werde der Verband auch mit dem Kanzler sprechen. Einen Termin dafr gebe es schon.
Kritik an Merz auch auf dem Parteitag der OWL-CDU
Man habe ein Problem damit, wenn man jetzt seit Tagen ber die Regenbogenfahne spreche, beklagte sich auch der Bielefelder CDU-Politiker Michael Weber auf dem Parteitag in Schlo Holte-Stukenbrock. An die Bundesregierung richtete Weber die Bitte, ihre «inhaltlichen Erfolge» nicht durch solche Diskussionen kaputtzumachen.
Dem widersprach Linnemann. «Das habe ich doch jedes Mal, das haben alle Abgeordneten, dass es mal Formulierungen gibt, wo die einen sagen ’so‘ und die anderen ’so'», meinte der CDU-Generalsekretr und forderte grundstzlich mehr Mut in der Sprache: «Wir drfen keine Rcksicht nehmen auf Shitstorms.» Es sei extrem wichtig, dass man «die Dinge beim Namen» nenne, anstatt dies aus Angst vor anderen Parteien nicht mehr zu tun.
Aus Protest gegen die uerung von Bundeskanzler Friedrich Merz hatte zuletzt auch der Zirkus Charles Knie in Bielefeld eine Regenbogenfahne ber seinem Zelt gehisst (queer.de berichtete). (mize)
