LSU wnscht sich CSD-Teilnahme von Friedrich Merz
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LSU wnscht sich CSD-Teilnahme von Friedrich Merz

Der Bundesvorsitzende der Lesben und Schwulen in der Union (LSU), Snke Siegmann, wrde sich ber eine CSD-Teilnahme von Bundeskanzler und CDU-Chef Friedrich Merz freuen. «Friedrich Merz‘ Teilnahme an einem CSD wre sicher ein starkes Zeichen», sagte Siegmann in einem am Donnerstag verffentlichten Interview mit dem Magazin «Stern». «Vielleicht hat ihn noch niemand eingeladen. Ich glaube, er wrde das machen.»

Gleichzeitig beklagte sich der LSU-Vorsitzende, dass die oft queerfeindliche Politik der Union bei Pride-Veranstaltungen auf Widerstand stt. «Zur Wahrheit gehrt aber auch: Meine Partei wird auf diesen Veranstaltungen gern bewusst ausgeladen oder ausgebuht. Wir taugen offenbar als perfektes Feindbild», sagte Siegmann. «Ich kenne das von eigenen Auftritten. Ich spreche dann einfach weiter, bis die Leute mir irgendwann vielleicht wieder zuhren.»

LSU-Chef: «Friedrich Merz ist kein Queerfeind»

Merz hatte in der Vergangenheit die Gleichstellung von lesbischen und schwulen Paaren vehement bekmpft und Homosexualitt in Verbindung mit Pdophilie gebracht. In den letzten Jahren war er um ein etwas softeres Image bei queeren Fragen bemht. «Ich kann ihnen eines sicher sagen: Friedrich Merz ist kein Queerfeind», meinte Siegmann im «Stern»-Interview. Der heutige Bundeskanzler habe dazugelernt. «Er meint das ernst, das wei ich aus den persnlichen Gesprchen mit ihm.» Erst im Februar meinte Merz allerdings im Kanzlerduell, dass er die transfeindliche Haltung von US-Prsident Donald Trump nachvollziehen knne (queer.de berichtete).

Kritik an Bundestagsprsidentin Julia Klckner

Eine direkte Einladung der LSU zum Berliner CSD erhielt Bundestagsprsidentin Julia Klckner (CDU), die nach dem CSD-Verbot fr die queere Gruppe der Parlamentsverwaltung in der Kritik steht. «Ich habe Ren Powilleit, den Berliner LSU-Vorsitzenden, gebeten, Julia Klckner zum diesjhrigen CSD am 26. Juli auf den LSU-Wagen einzuladen», sagte Siegmann. «Dann kann sie privat, ganz neutral ohne Hoheitsabzeichen auf dem Wagen mitfahren und sich selbst ein Bild machen. Es wre gerade nach den jngsten Irritationen ein starkes Signal, wenn Julia Klckner das machen wrde. Toleranz ist schlielich keine Einbahnstrae.»

Das CSD-Verbot fr das Regenbogennetzwerk des Bundestags nannte der LSU-Vorsitzende ein «verheerendes Signal». Er knne Klckners Argument der «politischen Neutralitt» verstehen, aber nicht nachvollziehen. «Ich htte mir zumindest eine viel bessere Kommunikation gewnscht», meinte Siegmann. «Jetzt wirkt es, als wrde das Parlament der Community den Rcken zudrehen. Es ist vielleicht kein gewollter Rckschritt, aber ein gefhlter. Die Entscheidung wirkt, als rcke der Bundestag von den Errungenschaften fr Schwule und Lesben ab. Dafr steht Julia Klckner zu Recht unter Beschuss.» (mize)