Mutmalich homophober Angriff in Augsburg: Anklage erhoben
2 mins read

Mutmalich homophober Angriff in Augsburg: Anklage erhoben

Nach einem mutmalich homophoben Angriff hat die Generalstaatsanwaltschaft Mnchen gegen vier Mnner im Alter von 22 bis 25 Jahren Anklage erhoben. Sie sollen vor einem knappen halben Jahr in der Augsburger Maximilianstrae zwei Mnner geschlagen und getreten haben (queer.de berichtete). Das Landgericht Augsburg muss nun entscheiden, ob die Anklage wegen gefhrlicher Krperverletzung zugelassen und in einem Prozess verhandelt wird. Zunchst hatte die «Augsburger Allgemeine» ber die Anklageerhebung berichtet.

Der Fall hatte in Augsburg fr Aufsehen gesorgt, weil unter den Beschuldigten ein 22-Jhriger ist, der vor mehr als fnf Jahren mit einer Gewalttat bundesweit fr Schlagzeilen sorgte. Er hatte am Nikolausabend 2019 am Augsburger Knigsplatz einen 49 Jahre alten Familienvater mit einem einzigen Faustschlag gettet.

Beschuldigter wegen einer tdlichen Gewalttat vorbestraft

Das Opfer war damals mit Ehefrau und Freunden auf dem Rckweg von einem Weihnachtsmarkt- und Restaurantbesuch, als es zu einem Streit mit einer Gruppe Jugendlicher kam. Infolge eines wuchtigen Schlags des damals 17-Jhrigen ins Gesicht starb der 49-Jhrige binnen kurzer Zeit an einer Hirnblutung. Der Tter wurde spter wegen Krperverletzung mit Todesfolge zu einer Jugendstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt.

Der 22-Jhrige ist nun bei dem neuen Fall einer der drei Beschuldigten, die in Untersuchungshaft sitzen. Die vier Verdchtigen sollen im Mrz 2025 die zwei Opfer gegen Kopf und Oberkrper geschlagen und getreten haben. Die Ermittler*innen gehen davon aus, dass bei den mutmalichen Ttern auch eine feindliche Einstellung gegenber Homosexuellen eine Rolle spielte.

Wie kam es zur Tat?

Bei der Auseinandersetzung auf der Maxstrae, der bekanntesten Augsburger Feiermeile, soll ein Mann wegen seiner sexuellen Orientierung angegriffen worden sein. Sein Begleiter sei dann zur Hilfe gekommen und wurde ebenfalls attackiert. Die Verdchtigen sollen auf die beiden Opfer eingetreten haben, unter anderem gegen den Oberkrper und den Kopf. Auerdem seien die Angegriffenen queerfeindlich beleidigt worden. Beide Mnner wurden schwer verletzt.

Es soll allerdings auch vonseiten der beiden verletzten Mnner ein mglicherweise provozierendes Verhalten gegeben haben. So ist auf einem Video zu sehen, wie eines der Opfer vor dem Vorfall in die Gruppe der Angreifer springt. Bis zu einer rechtskrftigen Verurteilung gilt fr die vier beschuldigten Mnner die Unschuldsvermutung.

Die Generalstaatsanwaltschaft in Mnchen hatte das Verfahren wegen des vermuteten queerfeindlichen Hintergrunds bernommen. Die Ermittlungsbehrde ist in Bayern die Zentralstelle zur Bekmpfung von Extremismus und Terrorismus. (dpa/cw)