Queeres Theaterstck «Kein Wort von uns» in Krefeld
Am 11. Oktober 2025, pnktlich zum internationalen Coming-out-Day, feiert in Krefeld ein auergewhnliches Theaterstck Premiere: «Kein Wort von uns». Es ist das erste deutschsprachige Bhnenwerk, das sich explizit an Jugendliche und junge Erwachsene richtet und die Verfolgung homosexueller Menschen unter dem 175 im Nationalsozialismus thematisiert.
Entwickelt wurde das Stck vom freien Dsseldorfer Theaterkollektiv Dsseldrama, das seit ber einem Jahr mit seiner «Rosa-Winkel-Trilogie» queere Geschichte(n) sichtbar macht. Gemeinsam mit der Krefelder NS-Dokumentationsstelle entstand nun ein eigenstndiges Werk der Autorin Simone Saftig, inszeniert von Regisseur und queer.de-Autor Marvin Wittiber. In der Hauptrolle ist Victor Maria Diderich zu sehen er ist Mitglied der #ActOut-Initiative. Untersttzt wird die Produktion von zahlreichen queeren Initiativen wie dem Queeren Netzwerk NRW, Crefelder CSD, AIDS-Hilfe Krefeld, Being Queer Referat der Hochschule Niederrhein und Queere Geschichte(n) Dsseldorf.
Die Handlung fhrt ins Krefeld der 1930er Jahre: Kaspar, Lehrling im strengen Heimalltag, findet in seinem Freund Wilhelm Halt bis er dem charismatischen Franz begegnet. Zwischen den beiden Jungen entwickelt sich eine leise, zarte Nhe. Doch im Klima von Kontrolle, Misstrauen und unter dem Verbot des 175 wird aus Freundschaft schnell Gefahr. Das Stck erzhlt nicht nur von Repression und Angst, sondern auch von Loyalitt, Identitt und dem Mut zur ersten Liebe.
Historische Quellen zu queeren Biografien aus der NS-Zeit sind rar oft existieren nur Akten der Tter*innen. «Kein Wort von uns» versteht sich als knstlerische Antwort auf diese Leerstellen: behutsame Rekonstruktion, zwischen den Zeilen lesen, Rume fr verdrngte Geschichten ffnen. So wird das Stck zugleich eine Coming-of-Age-Erzhlung und ein Akt zrtlichen Ungehorsams.
Die Urauffhrung findet am 11. Oktober 2025 um 19 Uhr im Sdbahnhof in Krefeld statt. Weitere Abendvorstellungen gibt es am 13., 14. und 15. Oktober um jeweils 20 Uhr. Eingebettet werden sie in ein Rahmenprogramm mit Einfhrungen der NS-Dokumentationsstelle sowie Podiums- und Knstler*innen-Gesprchen. Der Eintritt ist frei. Der Frderverein Villa Merlnder e. V. und das Theaterkollektiv Dsseldrama bitten um Spenden zugunsten der knstlerischen Erinnerungsarbeit. Ticketreservierungen und weitere Informationen gibt es hier. (cw)
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