Rechter Satiriker wegen Beleidigung von Tessa Ganserer verurteilt
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Rechter Satiriker wegen Beleidigung von Tessa Ganserer verurteilt

Das Amtsgericht Dresden hat den Dresdner Autor Elmar Gehrke am Dienstag wegen Beleidigung der trans Politikerin Tessa Ganserer zu einer Geldstrafe in Hhe von 1.200 Euro (40 Tagesstze 30 Euro) verurteilt. Gehrke, nach eigenen Angaben AfD-Mitglied, hatte sich in dem Prozess gegen einen Strafbefehl in Hhe von 1.800 Euro gewehrt.

In seinem YouTube-Kanal «Post von Gehrke» hatte der Angeklagte im Mai 2022 das Auftreten der damaligen Grnen-Abgeordneten als «Travestieshow im Bundestag» bezeichnet, sprach von einer «clownesken Maskerade aus Damenpercke, Stckelschuhen und Bordsteinschwalben-Makeup» und fabulierte darber, dass sich Tesserer die «rektalen Nervenenden stimulieren» lasse. Es gbe nur Mann und Frau, behauptete Gehrke in dem Video, «alles andere ist eine verwirrte Laune der Natur, lediglich eine nicht fortpflanzungsfhige Mutation».

Vor Gericht lie der rechte Buchautor keine Reue erkennen. «Ich will niemanden beleidigen, aber Satire muss auch mal wehtun. Ich stehe zu meinem Wort», sagte Gehrke laut «Bild»-Zeitung. Amtsrichter Thomas Hentschel widersprach: «Der Grat zwischen Satire und Beleidigung ist sicherlich schwer zu ziehen, aber Sie haben ihn deutlich berschritten.» Gehrke kndigte bereits an, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Tessa Ganserer sa von 2013 bis 2021 fr die Grnen im Bayerischen Landtag. 2018 machte sie als erste Abgeordnete in Deutschland ihre Trans-Identitt ffentlich. 2021 wechselte sie in den Deutschen Bundestag. Bei der letzten Wahl verzichtete Ganserer auf eine erneute Kandidatur. Dabei nannte sie als einen der Grnde auch den «menschenverachtenden Hass, der mir nicht wegen meiner politischen Inhalte, sondern aufgrund meines Seins entgegen gebracht wurde» (queer.de berichtete). (mize)