Rentner verteilte Drogen auf seinen Chemsex-Partys
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Rentner verteilte Drogen auf seinen Chemsex-Partys

Ein 76-jhriger Mann ist am Montag vom Wiener Landesgericht nach dem Suchtmittelgesetz zu einer Haftstrafe verurteilt worden, weil er in seiner eigenen Wohnung Chemsex-Partys veranstaltet und dabei Drogen verkauft und verschenkt hatte. Der Rentner erhielt ein Jahr Haft, davon wurden zehn Monate zur Bewhrung ausgesetzt. Da er Anfang Mai festgenommen wurde und seither in Untersuchungshaft sa, konnte er das Gericht als freier Mann verlassen.

Der aus Wien stammende Angeklagte hatte zugegeben, 720 Gramm der Droge Mephedron in Umlauf gebracht zu haben. Die Polizei hatte weitere 180 Gramm in seiner Abstellkammer gefunden. Dabei handelt es sich um ein Aufputschmittel, mit dem der Krper und die Sinne intensiver wahrgenommen werden. Es kann psychisch abhngig machen und insbesondere bei Mischkonsum gefhrliche Nebenwirkungen verursachen.

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Mehrheit der Droge an Besucher verschenkt

«In schwulen Kreisen ist es blich, dass man bestimmte chemische Substanzen zu sich nimmt», so der Angeklagte laut der Nachrichtenagentur APA vor Gericht. Er habe sich dann «dazu hinreien lassen», die Droge zu besorgen. Laut seinem Anwalt habe er ein Viertel bis ein Drittel davon verkauft, den Rest verschenkte er. «Altersdumm wie ich bin, habe ich mich ausntzen lassen als Spender»,so der Angeklagte.

Fr diese Tat sieht das sterreichische Gesetz einen Strafrahmen zwischen sechs Monaten und fnf Jahren vor. Am Ende bewegte sich das Urteil im unteren Teil, auch weil der Angeklagte bislang nie Probleme mit der Justiz hatte. «Unbescholten mit fast 80 ist was anderes als unbescholten mit 22», so sein Anwalt. Am Ende akzeptierten sowohl Staatsanwaltschaft als auch der Angeklagte das Urteil. Es ist damit rechtskrftig.

Chemsex, wie umgangssprachlich die Einnahme von Drogen beim Geschlechtsverkehr bezeichnet wird, ist insbesondere in der eher experimentellen schwulen Community populr. Ungefhrlich ist der Konsum nicht: So sterben alleine in London drei Menschen pro Monat an den Folgen (queer.de berichtete). Im Frhjahr erlitt etwa die bekannte britische Dragqueen The Vivienne einen Herzstillstand nach Ketamin-Missbrauch und konnte nicht wiederbelebt werden (queer.de berichtete). (cw)

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