SBGG: Etwa jeder dritte Wunsch-Vorname wird abgelehnt
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SBGG: Etwa jeder dritte Wunsch-Vorname wird abgelehnt

Seit mehr als einem halben Jahr knnen Menschen unkomplizierter ihren Geschlechtseintrag beim Standesamt ndern lassen und whlen sich in vielen Fllen einen neuen offiziellen Vornamen aus. Es sind besonders fantasievolle Namen darunter wie etwa Nyx, Jekyll, Darkness oder Murmel, wie die Geschftsfhrerin der Gesellschaft fr deutsche Sprache (GfdS), Andrea Ewels, berichtet. Die GfdS bert Standesmter in Zweifelsfragen.

Das zum 1. November geltende Selbstbestimmungsgesetz (SBGG) regelt, dass Geschlechtseintrag und Vornamen per Erklrung im Personenstandsregister gendert werden knnen ohne Gutachten, rztliche Bescheinigungen oder richterliche Beschlsse. Nach der Anmeldung gilt eine dreimonatige Wartefrist.

Viele Namen sind selbst erfunden oder ein Spitzname

Im Allgemeinen knnten die meisten neuen Namen genehmigt werden, sagt Ewels. «Allerdings ist die Anzahl der Problemflle also jener Namen, die wir nicht besttigen knnen deutlich hher als bei den Namen fr Neugeborene.» Whrend bei Neugeborenen etwa 90 Prozent der Namen besttigt werden knnten, liege die Quote bei den SBGG-Namen bei etwa 60 bis 70 Prozent.

«Das liegt daran, dass Personen, die ihren Geschlechtseintrag ndern lassen mchten, oft selbst einen neuen Namen erfinden oder einen Spitznamen beziehungsweise Alltagsnamen verwenden, den sie bereits zuvor getragen haben», erklrt Ewels. «Diese Namen haben hufig keinen klassischen Vornamenscharakter oder knnen sogar negative Assoziationen hervorrufen.»

Namen darf Wohl des Menschen nicht gefhrden

Demnach hat die GfdS unter anderem Nyx, Jekyll, Morax, Tikosh oder Dakota besttigt. Namenswnsche wie Skeleton, Darkness, Pixel und Murmel htten leider abgelehnt werden mssen, sagt Ewels. Fr Vornamen von Erwachsenen glten die gleichen Richtlinien wie fr Neugeborene. Unter anderem darf ein Name seinen Trger nicht der Lcherlichkeit preisgeben.

«Ein weiterer Punkt ist, dass manche Personen, die ihren Geschlechtseintrag von weiblich auf mnnlich oder umgekehrt ndern, ihren geschlechtsspezifischen Namen gern beibehalten mchten», ergnzt Ewels. «Das ist jedoch nur mglich, wenn sie den Eintrag auf divers ndern oder den Eintrag ganz streichen lassen.»

Die GfdS bekommt den Angaben zufolge etwa 15 bis 20 Vornamensanfragen pro Woche, darunter sind etwa 5 bis 8 von Personen, die ihren Geschlechtseintrag ndern wollen und damit einhergehend auch den Vornamen ndern mssen. (cw/dpa)