
Schumacher: Erfahrungen nach Coming-out «durchweg positiv»
Knapp ein Jahr nach seinem Coming-out zieht der frhere Formel-1-Fahrer Ralf Schumacher Bilanz: Seine Erfahrungen seien «durchweg positiv» gewesen, erklrte der 49-Jhrige im Sender «Sky», fr den er als Sportkommentator arbeitet. «Und man muss gar nicht so viel Angst davor haben. Wichtig ist, dass man es mit der Familie und den Freunden irgendwo abspricht, damit die es nicht aus den Medien erfahren. Der Rest kommt ganz von allein. Da macht man sich viel zu viel verrckt», so Schumacher.
Nachdem seien Homosexualitt publik geworden war, habe er nie «einen schlechten Kommentar» gehrt, fuhr Schumacher fort. «Ich bin auch noch nie auf der Strae irgendwie angesprochen worden. Also ich kann gar nichts Negatives sagen.» Alle seien «sehr respektvoll» mit ihm umgegangen, im Formel-1-Zirkus sei es «noch besser» gewesen: «Viele Teamchefs sind auf mich zugekommen, auch die Fahrer. Also das war auch nie ein groes Thema, ganz im Gegenteil. Und dann hat der eine oder andere gesagt: ‹Finde ich verdammt mutig.› Und dann sage ich, nein, eigentlich soll es nicht mutig sein, sondern man muss es so machen, wie man sich fhlt.»
Schumacher erklrte auch, dass er mit dem groen Medieninteresse an seiner sexuellen Orientierung nicht gerechnet habe. Er habe vielmehr gedacht, «andere Themen wren auch viel wichtiger als ich auf meine alten Tage».
Schumacher hatte sich im Juli 2024 geoutet und seinen Freund vorgestellt (queer.de berichtete). Das Paar trat seither mehrfach gemeinsam ffentlich auf, etwa bei Charity-Events (queer.de berichtete). Vor einem halben Jahr erklrte Schumacher im RTL-Jahresrckblick, dass sein Coming-out nicht das Ergebnis einer wohlberlegten Medien-Strategie gewesen sei. Vielmehr habe er in diesem Moment «sehr spontan» und ohne Wissen seines Partners gehandelt (queer.de berichtete).
Rosenkrieg mit Cora berschattet Coming-out
berschattet wurde das Coming-out von einem Rosenkrieg zwischen Schumacher und seiner Ex-Frau Cora, mit der er von 2001 bis 2015 verheiratet gewesen war. Cora zeigte sich von der Offenbarung berrumpelt und warf ihrem Ex vor, sie betrogen zu haben Schumacher dementierte die Vorwrfe. Die beiden lieferten sich dann eine mediale Wortschlacht, spter beklagte Cora eine «mediale Hetzjagd» gegen sich und kndigte rechtliche Schritte gegen ihren Ex an (queer.de berichtete).
Nach dem Coming-out sorgte Schumacher auch sonst fr Schlagzeilen so wurde berichtet und in sozialen Medien viel darber diskutiert, dass sein Partner jahrelang in einer rechtsextremen Partei aktiv war, dass er im Wahlkampf Friedrich Merz untersttzte oder dass er Grnen-Anhnger Sebastian Vettel scharf kritisierte, weil dieser ber «alte weie Mnner» in der Formel 1 gesprochen hatte. (cw)