«Something Beautiful» von Miley Cyrus: Ein Album wie ein Trip
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«Something Beautiful» von Miley Cyrus: Ein Album wie ein Trip

Wer dachte, Miley Cyrus nackt auf einer Abrissbirne wre das Verrckteste, was sich die Sngerin in ihrer Karriere leisten wrde, hat dieses Album nicht kommen sehen. «Something Beautiful» (Amazon-Affiliate-Link ) ist dermaen wild, dass man sich kaum vorstellen kann, dass sich ihr Label darber gefreut hat. Aber Miley Cyrus kann sich ihre eigenen Blumen kaufen und diese Emanzipation gilt nun offenbar auch fr ihre Kunst.

Es geht auf diesem Konzeptalbum um Themen wie Heilung, Transformation und darum, das Schne in den dsteren Momenten zu finden. Begleitet wird «Something Beautiful» von einem Konzertfilm, der als Pop-Oper angekndigt wurde. Und die Inspiration fr all das kam von Pink Floyd, wie die Sngerin in einem Interview mit «Harpers Bazaar» sagte: «Meine Idee war es, ‚The Wall‘ zu machen, aber mit besseren Klamotten, glamourser und voller Popkultur.» Tiefgang, High Fashion, Kino, Oper, Popkultur an Ambitionen fehlt es der 32-Jhrigen nicht.

Miley bist du es?

Cyrus setzt diese Ambitionen auch musikalisch um. Schon das Intro ist ein Spoken-Word-Text, der ber Instrumentalmusik gelegt wurde, die wie der Soundtrack eines experimentellen Disney-Films von Tim Burton klingt. Weiter geht’s mit dem Titelsong, in dem sich R&B, Soul und Jazz treffen und von einer aggressiven Noise-Bridge zerschieen lassen. Erst beim dritten Song, «End Of The World», kommt man berhaupt auf die Idee, dass es sich hier um ein Album von Miley Cyrus handeln knnte. Der Popsong mit Discoeinschlag eignet sich super zum Mitsingen, ohne dass man ihn schon mal gehrt haben msste. In der Ballade «More To Lose» geht es wieder um die groen Gefhle, vorgetragen mit ebenso groer Geste und Pathos.

Alle vier Songs wurden bereits im Vorfeld verffentlicht, inklusive Hochglanz-Musikvideos mit Nostalgiefaktor und teuren Kostmen. Hier sei besonders das Video zum Titeltrack empfohlen, in dem Cyrus zeigt, was sie wirklich drauf hat, statt sich nur seelenlos im grnen Kostmchen vor einem Schlagzeug zu rkeln wie in «End of the World». Die beiden Videos bringen diese neue ra von Miley Cyrus gut auf den Punkt: In einigen Songs strahlt Cyrus Selbstsicherheit, Kraft und Experimentierfreude aus in anderen scheint sie wieder wie das Pop-Pppchen ohne eigenen Willen.

Ja, sie ist verwirrend, diese neue ra, vor allem weil das Album noch lange nicht vorbei ist. Psychedelisch wird es wieder in «Interlude 1», bei dem noch ein bisschen «Twin Peaks» mitmischt. «Easy Lover» hat dann wieder Spa am eingngigen Refrain. Gefolgt vom nchsten, vllig durchgeknallten «Interlude 2», das mit Motorengeruschen in «Golden Burning Sun» driftet, bei dem Cyrus ihre Stimme wieder einer Midtempo-Nummer leiht, die niemandem weh tut.

Wilder Ritt zwischen Exzentrik und Pop

Dieses Album ist ein wilder Ritt zwischen Popsongs, die die Charts erobern wollen und einem knstlerischen Anspruch, der jeden Musikfan abseits der Charts erobern will. In der zweiten Albumhlfte werden dafr auch noch futuristische Retro-Sounds genutzt, die scheinbar von Videospielen aus den Neunzigern, antiken Synthesizern und den Soundeffekten von alten «Star Trek»-Folgen beigesteuert wurden. Besonders gut funktioniert diese Mischung bei dem epischen Finale von «Walk of Fame», in dem Cyrus verbindet, was sich eigentlich ausschliet: Ohrwurmpotenzial, Pathos, Exzentrik.

Das Verrckteste an diesem Album mit all seinen unterschiedlichen Vibes, Einflssen und Ausdrcken ist aber, dass es fr Cyrus «ein einziger Song» ist. Vielleicht macht ihr High-Fashion-Musik-Film, der am 27. Juni fr eine Nacht in die Kinos kommt, eine runde Sache aus diesem Werk. Aber vielleicht geht es auch gar nicht darum, eine runde Sache zu sein. Wie Cyrus im Interview mit «Harpers Bazaar» sagte: «Ich mchte ein menschliches Psychedelikum fr die Menschen sein. […] Ich mchte Frequenzen in deinem Krper beeinflussen, die dich auf einer anderen Ebene schwingen lassen.» (cw/spot)

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