St. Lucia legalisiert Homosexualitt
Der Eastern Caribbean Supreme Court (ECSC)hat am Dienstag das Verbot homosexueller Handlungen auf der Karibikinsel St. Lucia fr verfassungswidrig erklrt. Laut dem in St. Lucias Hauptstadt Castries ansssigen Gericht verstt das queerfeindliche Gesetz gegen mehrere Grundrechte, etwas Recht auf Privatsphre, auf Meinungsfreiheit und das Verbot von Diskriminierung auf Basis des Geschlechts.
FOR IMMEDIATE RELEASE Eastern Caribbean Hope Renewed with Saint Lucia LGBTQ+ Victory (Castries, July 29, 2025) In a…
Zwar wurde das Homosexuellenverbot auf dem Inselstaat mit rund 200.000 Einwohner*innen nur selten angewandt, laut LGBTI-Organisationen trug es aber dazu bei, Diskriminierung und Gewalt gegen sexuelle Minderheiten zu rechtfertigen. «Diese Entscheidung ist sehr persnlich», erklrte Kenita Placide von der Eastern Caribbean Alliance for Diversity and Equality (ECADE). Die Entscheidung werde das Leben vieler Menschen beeinflussen. «Sie signalisiert, dass die Karibik ein Ort sein kann und muss, in dem alle Menschen frei und gleich unter dem Gesetz leben knnen.»
Die Karibik wird queerfreundlicher
Der ECSC ist fr die Rechtsprechung mehrerer unabhngiger Karibik-Staaten verantwortlich.Bereits 2022 hatte es hnliche homosexuellenfeindliche Gesetze in St. Kitts und Nevis sowie Antigua und Barbuda gekippt. Letztes Jahr erklrte auch das Hchstgericht von Dominica Homosexualitt fr legal (queer.de berichtete). Die Homosexuellenverbote in diesen Lndern gehen auf die britische Kolonialherrschaft zurck.
Nach der Entscheidung verbieten jetzt noch vier Lnder in der Karibik Homosexualitt: Dabei handelt es sich um Grenada, Guyana, Jamaika sowie St. Vincent und die Grenadinen. Weltweit verringert sich damit die Zahl der Lnder, die Homosexuelle mit Strafrechtsparagrafen verfolgen lassen, laut «76Crimes» auf 64. Die meisten der Verfolgerstaaten befinden sich in Afrika und dem Nahen Osten. (dk)
