Streeck: Debatte ber Drogen und Sucht ist kein Randthema
Der neue Bundesdrogenbeauftragte Hendrik Streeck warnt davor, Abhngigkeit als Randthema abzutun. Die Debatte ber Drogen und Sucht sei eine gesamtgesellschaftliche, teilte der CDU-Politiker zum Weltdrogentag in Berlin mit. «Immerhin leiden fast zehn Millionen Menschen in Deutschland an einer Abhngigkeitserkrankung.» Weitaus mehr litten darunter im Umfeld der Betroffenen wie Kinder, Eltern, Freund*innen und Kolleg*innen.
Streeck riet zugleich, «dem Thema nicht zuerst aus der Perspektive der Sitte oder des Rechts zu begegnen, sondern der Gesundheit». «Prvention hat nicht nur eine politische Prioritt, sondern ist ein moralisches Gebot.» Die Jugend und Schwchsten mssten dabei besonders im Blick sein.
Am Weltdrogentag soll ber die Gefahren von Drogen aufgeklrt werden. 2023 hatte es bundesweit 2.227 Drogentote gegeben doppelt so viele wie zehn Jahre zuvor. Die Zahl fr 2024 soll Anfang Juli vorgelegt werden. Die Vereinten Nationen werden um 8 Uhr den sogenannten Weltdrogenbericht vorlegen, in dem es um Produktion, Handel und Konsum verschiedener Substanzen geht.
Streeck forderte in diesem Zusammengang mehr Anstrengungen im Kampf gegen den illegalen Drogenhandel. «Seit einigen Jahren gelangt immer mehr und immer billigeres Kokain nach Europa», gab er zu bedenken. Der Handel mit illegalen Drogen ber das Darknet nehme weiter deutlich zu. Die Problematik mit Crack verschrfe sich dramatisch mit gravierenden gesundheitlichen und sozialen Folgen. Streeck weiter: «Hier sind grenzberschreitende Anstze und gemeinsames Handeln ber Staatengrenzen hinaus gefragt.»
Der schwule Virologe Hendrik Streeck (CDU) ist seit Mrz 2025 Mitglied des Deutschen Bundestages und seit dem 28. Mai 2025 Drogenbeauftragter der Bundesregierung. 2022 wurde er von der Stiftung «Prout at Work» als queere Fhrungskraft geehrt (queer.de berichtete). (cw/dpa)
