Wegen Trump im Terror-Gefngnis: US-Abgeordnete fordern Freilassung von schwulem Visagisten
49 Abgeordnete des US-Kongresses, alle von ihnen Mitglieder der demokratischen Partei, haben in einem Brief (PDF) an den amerikanischen Auenminister Marco Rubio die Freilassung des 31-jhrigen offen schwulen Visagisten Andry Hernndez Romero gefordert, den die Trump-Regierung ohne Verfahren in ein Gefngnis in El Salvador einsperren lie. Laut Washington ist Hernndez Romero ein gefhrliches Gang-Mitglied, wofr es allerdings bislang keinerlei Beweise gibt.
«Wir sind zutiefst besorgt ber die Gesundheit und das Wohlergehen von Herr Hernndez Romero», heit es in dem Brief, in dem auch die Klte der US-Regierung gegenber der Mutter des abgeschobenen Mannes beklagt wird: «Am 14. Mai 2025 hat Heimatschutzministerin Kristi Noem sich geweigert zuzusichern, der Mutter von Herrn Hernndez Romero mitzuteilen, dass er noch am Leben ist. Keine Mutter sollte sich Sorgen machen, dass ihr Kind ohne ordnungsgemes Verfahren aus den USA abgeschoben wird oder ob ihr Sohn berhaupt noch am Leben und gesund ist.»
Massenabschiebung in «Anti-Terror-Gefngnis»
Hernndez Romero hatte im August 2024 einen Asylantrag im kalifornischen San Diego gestellt. Er erklrte, er fliehe vor Verfolgung wegen seiner sexuellen Orientierung und seiner politischen Ansichten aus dem autoritren Venezuela. Im Mrz diesen Jahres wurde er dann im Rahmen einer Massenabschiebung in ein berchtigtes Gefngnis in El Salvador berfhrt ins sogenannte «Zentrum zur Eindmmung des Terrorismus», das mit einer Kapazitt von 40.000 Gefangenen das grte Gefngnis in Lateinamerika ist.
Andry Hernandez Romero presented himself legally at a port of entry with a credible asylum case and no criminal record.
There is no justification for his detention in El Salvador. pic.twitter.com/LdCwrfszDN
Amnesty International beklagte dabei, dass in El Salvador Gefangene nicht human behandelt und sogar gefoltert werden wrden. Laut der Menschenrechtsorganisation haben die USA mindestens 255 Menschen nach El Salvador abgeschoben. Das kleine autoritr regierte Land erhlt dafr laut Medienberichten sechs Millionen US-Dollar. Unklar ist, ob Hernndez Romero und die anderen nun den Rest ihres Lebens im Gefngnis verbringen sollen oder irgendwann einmal freigelassen werden.
Die US-Regierung begrndete die Abschiebung von Hernndez Romero damit, dass er Tattoos mit Kronen an seinen Armen tragen wrde. Diese wrden beweisen, dass er einer notorischen venezolanischen Bande angehre. Allerdings berichtet der «Guardian», dass es sich bei den Tattoos um eine Tradition handle, die Eltern zu ehren.
Weve landed in DC to demand the immediate & unconditional release of our client Andry Hernndez Romero, a gay makeup artist who sought safety in the US & was met w/injustice. Judge Boasberg determined his due process rights were VIOLATED when sent to CECOT. #FreeAndry pic.twitter.com/nCoKgFZRdA
Seine Mutter erklrte der Zeitung, dass ihr Sohn kein Bandenmitglied sei. Ohnehin scheint die Mitgliedschaft von Hernndez Romero, der in Venezuela als Friseur und Visagist gearbeitet hatte, in der von Macho-Gehabe dominierten Bande unwahrscheinlich, erklrte seine Anwltin. Man wolle nun die rechtlichen Mittel in den USA ausschpfen, um doch noch seine Freilassung zu erhalten. (cw)
