Winnetouch: Von der Puder-Rosa- zur Rosa-Rumba-Ranch
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Winnetouch: Von der Puder-Rosa- zur Rosa-Rumba-Ranch

Erst am 14. August 2025 kommt «Das Kanu des Manitu» in die Kinos doch Michael Bully Herbig (56) sorgt schon seit Wochen fr Gesprchsstoff. Am Montag hat Constantin Film einen offiziellen neuen Trailer zur Fortsetzung von «Der Schuh des Manitu» (2001) verffentlicht.

Fr den Inhalt der Komdie zitieren wir den Pressetext:

Was auffllt: Alle drei Hauptfiguren aus «Der Schuh des Manitu» haben sich von ihrem Outfit her kaum verndert. Der Trailer bietet zudem ebenfalls ein Wiedersehen mit Abahachis schwulem Zwillingsbruder Winnetouch (ebenfalls Herbig), der nun statt der Beautyfarm Puder-Rosa-Ranch die Tanzschule Rosa-Rumba-Ranch betreibt.

Neu dabei sind auch drei Musketiere, die als Verbndete der Helden auftauchen. Mit ihnen zitiert Winnetouch im Video den berhmten «Nein Doch Ohh»-Gag aus «Hasch mich Ich bin der Mrder» mit Louis de Funs. Ansonsten gibt es eine Mischung aus Action und noch mehr Albernheiten.

Der Trailer lsst kaum hoffen, dass Herbig aus der Kritik an seinem tuntigen Schwulenklischee in «Der Schuh des Manitu» gelernt hat. In seinem Buch «Ich hab ja nichts gegen Schwule, aber Die schrecklich nette Homophobie in der Mitte der Gesellschaft» wirft Johannes Kram dem Originalfilm vor, Klischees kultiviert und lange dafr gesorgt zu haben, dass queere Belange nicht ernst genommen wurden. «Deutschland kann endlich ber sich selber lachen, bildete es sich damals ein. Dabei lachte es vor allem ber Homosexuelle, besser gesagt tuntige Schwule.» Wer das aber sage, gelte als Spielverderber, so die These.

Kram sieht beim «Schuh des Manitu» humortechnisch «eine Renaissance des Schenkelklopferspaes der Wirtschaftswunderzeit». Bullys Tuntenparodien seien im Gegensatz zu anderen Schwulenwitzen rund um das Jahr 2000 etwa von Stefan Raab oder Oliver Pocher oft fein beobachtet und gekonnt gespielt. Dennoch drnge sich der Verdacht auf, dass man in der damals rot-grnen Republik mit der neuen Eingetragenen Lebenspartnerschaft fr Lesben und Schwule irgendwie erwartete, dass die Homosexuellen nun zufrieden sein mssten und geflligst bei ihrer Lcherlichmachung mitlachen sollten (queer.de berichtete).

Den Vorwurf der Homophobie hatte Bully Herbig in den vergangenen Jahren immer wieder zurckgewiesen. «Die Figur ‚Winnetouch‘ ist definitiv ‚Everybody’s Darling‘. Er ist weder verletzend noch sexistisch und nicht auf den Kopf gefallen wie die doofen Cowboys. Im Gegenteil, er ist der Cleverste von allen», sagte er 2021 in einem Interview mit dem «Tagesspiegel» (queer.de berichtete). «Wir hatten immer schwule Kollegen im Team, und wir konnten immer gemeinsam darber lachen.»

In einem Interview im September 2022 meinte Herbig allerdings, dass er «Der Schuh des Manitu» nicht mehr so drehen wrde. «Die Comedy-Polizei ist so streng geworden», kritisierte er in der Radio-Bremen-Talkshow «3 nach 9». Er habe in der heutigen Zeit das Gefhl, dass man mit einer Komdie «sehr schnell Leuten auf die Fe tritt» (queer.de berichtete). (cw)