Wo ist der Regenbogen geblieben?
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Wo ist der Regenbogen geblieben?

Wer mich kennt, wei: Ich war nie ein groer Fan davon, wenn Unternehmen im Juni ihr Logo einfrben oder eine Regenbogenflagge hissen. Zu oft war es nur Show. Zu oft fehlte der Inhalt. Und zu oft habe ich gemerkt: Das bunte Logo war da, aber der Rckhalt fehlte.

Aber dieses Jahr ist anders! Denn dieses Jahr vermisse ich den Regenbogen. Nicht, weil ich ihn als Deko brauche. Sondern weil es ihn gerade bruchte als Zeichen, als Haltung, als Schutz.

Sichtbarkeit, die nichts kostet, ist keine Haltung

Frher war es einfach, sich mit uns zu zeigen. Als Pride noch Trend war. Als man gefeiert wurde, wenn man progressiv wirkte. Als Regenbogen Reichweite brachte. Aber jetzt wo der Gegenwind strker wird, wo queere Menschen wieder Zielscheibe sind, wo Transfeindlichkeit salonfhig wird und rechte Ideologien wieder Stimmen holen jetzt wird es still.

Und das ist das Problem. Denn Solidaritt, die nur bei gutem Wetter gilt, ist keine. Wer sich im Pride Month zurckzieht, weil Kritik kommen knnte oder weil man Angst vor Gegenwind hat, hat nie wirklich verstanden, worum es geht. Sichtbarkeit, die nur dann existiert, wenn sie nichts kostet, ist keine Haltung, sondern Imagepflege.

Gerade jetzt braucht es Rckgrat

Ich habe in den letzten Jahren viele Unternehmen erlebt, die gro auf Diversity setzen, solange es nicht unbequem wird. Die sagen: Wir wollen niemanden ausschlieen und dabei genau das tun. Die sagen: Wir mssen vorsichtig sein und dabei die queeren Menschen im eigenen Unternehmen unsichtbar machen.

Ich verstehe, dass es schwieriger geworden ist. Ich verstehe, dass der Ton rauer geworden ist. Aber genau deshalb braucht es jetzt Rckgrat. Gerade jetzt. Nicht nur fr die Community. Sondern fr eure eigene Glaubwrdigkeit.

Wenn ihr als Unternehmen fr Vielfalt steht, dann zeigt es

Denn die queere Community hat nicht den Luxus, sich zurckzuziehen. Sie ist sichtbar, ob sie will oder nicht. Sie wird angegriffen, ob sie bereit ist oder nicht. Und sie braucht Menschen, die mit ihr stehen. Vor allem wenn es unbequem wird.

Deshalb: Wenn ihr als Unternehmen fr Vielfalt steht, dann zeigt es. Jetzt. Nicht leise, nicht halbherzig. Zeigt, dass ihr euch nicht versteckt. Dass ihr verstanden habt, dass Sichtbarkeit manchmal alles ist. Und dass es in diesem Jahr nicht um Image geht, sondern um Haltung.

Ich verspreche euch: Ihr werdet gesehen. Und ihr werdet gebraucht. Gerade jetzt.

Euer Stuart
CEO UHLALA Group

PS: Und ein groes Dankeschn an alle Unternehmen und Organisationen, die nchste Woche Flagge zeigen auf der STICKS & STONES in Berlin! Ich wei, dass es fr einige von euch dieses Jahr schwieriger war, teilzunehmen. Danke!