Zirkus hisst Regenbogenfahne aus Protest gegen Merz
Als Reaktion auf die Aussagen von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat ein Zirkus in Bielefeld am Freitag eine Regenbogenfahne ber seinem Zelt gehisst. Hintergrund ist die Aussage «Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt», mit der Merz am Dienstag in der ARD-Talkshow «Maischberger» die Entscheidung von Bundestagsprsidentin Julia Klckner (CDU) verteidigt hatte, whrend des Christopher Street Day in Berlin das Hissen der Regenbogenfahne auf dem Reichstag zu untersagen (queer.de berichtete). Unter der Ampel-Regierung war das Hissen der Regenbogenflagge hingegen kein Problem gewesen.
Ein Sprecher des Zirkus Charles Knie aus Niedersachsen nannte diese Aussagen respektlos gegenber der LGBTQ-Community sowie der Zirkusbranche. «Wir sind ernst zu nehmen. Wir wnschen uns mehr Respekt.»
Den Streit um die Regenbogenfahne kommentierte er weiter mit den Worten: «Unabhngig davon, ob es im Bundestag manchmal theaterhnlich zugeht, wnschen wir uns gehrt die Regenbogenfahne aus unserer Sicht auf den Reichstag.» Daher sei aus dem Zirkus-Team die Idee entstanden, die Fahne ber dem eigenen Zirkus zu hissen. Ein Hochseilartist hatte sie dort befestigt.
Wie? Bielefeld gibt’s nicht ??!! Dachten wir erst auch, als wir gestern aus Hamburg angereist sind aber, siehe da,…
Das bunte Banner soll nun mindestens bis zum CSD in Berlin am 26. Juli hngen. Der Zirkus wird nach Bielefeld zunchst in Limburg, Bad Kreuznach und Heidelberg zu Gast sein. Danach tourt er noch bis November durch Deutschland (Mehr Infos hier).
Die Aussage des Bundeskanzlers hatte groe Emprung unter Politiker*innen von SPD, Grnen und Linken ausgelst (queer.de berichtete). So erklrte etwa die Sozialdemokratin Sophie Koch, die Queerbeauftragte der Bundesregierung, in der ZDF-Sendung «heute»: «Wenn die Regenbogenfahne die Fahne auf einem Zirkuszelt ist, was sind dann queere Menschen? Zirkustierchen, die sich zur Erheiterung des Publikums zum Affen machen?»
Auch der Vorsitzende des Bundesverbands Lesben und Schwule in der Union (LSU), Snke Siegmann, bezeichnete die Wortwahl seines Parteifreund in der «taz» als «unglcklich». Darber werde der Verband auch mit dem Kanzler sprechen. Einen Termin dafr gebe es schon. (dpa/cw)
