
Wer gewinnt beim ESC 2025?
Wer gewinnt den diesjhrigen Eurovision Song Contest? Vor den Halbfinals und dem Finale am 17. Mai zeichnen sich bereits erste Favoriten ab. Vor allem ein Land steht bei den Buchmachern ganz weit oben: Schweden (38 Prozent). Das Land steht auf dem ersten Platzder Fan-Community eurovisionworld.com. Vertreten wird es von der finnlandschwedischen Gruppe KAJ mit dem Song «Bara bada bastu» (Zu Deutsch: «Einfach in die Sauna gehen»). Die Knstlerhaben dabei tief in die Trickkiste der Ohrwrmer gegriffen: mit Mitgrl-Parollen wie «Ohhh-ee-oh-ee-oh-ee-ohhh» und «Saunaaaaa», garniert mit lustigen Tanzmoves im Saunahandtuch.
Die Band, die sich 2009 gegrndet hat, besteht aus dem Trio Kevin Holmstrm, Axel hman und Jakob Norrgrd. Ihr Lied prsentieren die Finnlandschweden aus Vr auf Schwedisch mit finnischem Dialekt. Dabei besingen sie mit dem Saunagang eine finnische Tradition.
Marcus & Martinus belegten 2024 den neunten Platz fr Schweden. Ein Jahr zuvor konnte Loreen (41) den Sieg holen, sie war 2012 bereits mit dabei und konnte triumphieren. Dass Schweden zu den erfolgreichsten ESC-Lndern gehrt, knnte auch am Vorentscheid liegen, den es dort seit 1959 gibt. Er heit «Melodifestivalen» und gehrt zu den beliebtesten Sendungen im ffentlich-rechtlichen Fernsehen Schwedens. Viele Knstler*innen sehen die «Melodifestivalen»-Teilnahme als Chance, sich zu prsentieren, ob mit oder ohne Sieg. KAJ setzten sich im Mrz gegen den ESC-Sieger von 2015, Mns Zelmerlw (38), durch und gewann das «Melodifestivalen»-Finale. In Finnland und Schweden wurdeder Songbereits zum Nummer-eins-Hit. Sie treten im ersten Halbfinale am 13. Mai auf.
Den zweiten Platz im diesjhrigen Ranking belegt sterreich (22 Prozent Chance auf Sieg, Auftritt im zweiten Halbfinale am 15. Mai). Der queere Countertenor JJ, brgerlich Johannes Pietsch (24), soll fr das Landmit seinem Song «Wasted Love»den Sieg holen. Er kann eine Ausbildung an der Opernschule der Wiener Staatsoper vorweisen und wandelt mit seiner Musik zwischen Pop und Klassik und knnte als zweiter queerer Act in Folge nach Nemo im vergangenen Jahr die ESC-Krone holen.
Hinter sterreich befindet sich laut eurovisionworld.com Frankreich (7 Prozent, Finale) mit Sngerin und Schauspielerin Louane (28) und der Ballade «Maman», die sie ihrer verstorbenen Mutter gewidmet hat.
Auf der Liste mglicher Sieger fr den ESC 2025 folgt Israel (5 Prozent, zweites Halbfinale) mit Sngerin Yuval Raphael (24) und ihrem Song «New Day Will Rise». Die Newcomerin will mit ihrem Lied ihre Geschichte erzhlen, sie ist berlebende der Hamas-Attacke auf das Nova-Musikfestival und muss wegen ihrer Nationalitt auch so einige Anfeindungen erfahren (queer.de berichtete). Dahinter reiht sich Belgien (4 Prozent, erstes Halbfinale) mit dem exzentrischen Snger Red Sebastian (25) und dem Elektro-Pop-Song «Strobe Lights» ein.
Auch dieses Jahr hat die «Organisation Gnrale des Amateurs de l’Eurovision» (OGAE), die internationale Organisation aller ESC-Fans,eine Abstimmung ber die Fan-Favorit*innengestartet. Bis Ende April konnten die OGAE-Clubs in ihren Lndern abstimmen. Dort zeichnete sich ein hnliches Bild ab: Schweden gewann die Abstimmung vor sterreich und den Niederlanden.
Gibt es noch mehr Prognosen? Die Streamingzahlen knnen ebenso Aufschluss ber die beliebtesten Acts beim Publikum geben. GemߠESCplussind KAJ im Ranking auf Spotify ebenfalls auf dem Thron. Im Anschluss folgen neben Claude auf Platz drei jedoch noch nicht genannte Namen wie Lucio Corsi (31), der mit der Glamrock-Ballade «Volevo essere un duro» fr Italien antritt und im Streaming-Rennen Platz zwei bernimmt, sowie der italienische DJ Gabry Ponte (52), der mit dem Dancetrack «Tutta L’Italia» fr San Marino performen wird und auf Platz vier bei Spotify landet.
Der Streamingdienst vermeldete am 8. Mai, dass KAJ kurz vor den Halbfinals «bisher mehr als doppelt so viele Streams wie der aktuell zweitplatzierte Beitrag im diesjhrigen Wettbewerb» verzeichnen kann.
So stehen die Siegchancen fr Deutschland
Und wie kommen die deutschen Vertreter Abor & Tynna mit ihrem Song «Baller» bisher bei den Fans an? Bei eurovisionworld.com landen sie auf Platz 17, im OGAE-Voting auf Platz 13. Bei den Spotify-Streamingzahlen landen sie auf Platz sieben (Stand: 12. Mai), den ersten Platz belegen sie jedoch bei den nationalen Eurovision-Streaming-Charts. Hierzulande folgen dann Schweden, Estland, sterreich und Norwegen. Auch gut fr Abor & Tynna: Beim Google-Streaming landeten sie zuletzt auf dem zweiten Platz (queer.de berichtete).
Im vergangenen Jahr stand Isaak Guderian (30) bei eurovisionworld.com auf Platz 22, im Finale wurde es dann der zwlfte Platz. Auf dem ersten Platz der Fan-Community stand 2024 der kroatische Vertreter Baby Lasagna mit «Rim Tim Tagi Dim», fr den es am Ende «nur» fr Platz zwei reichte. Den zweiten Platz des Rankings belegte Nemo (25) mit «The Code», am Ende gewann der Musikstar fr die Schweiz.
Wer zhlt zu den ewigen Besten?
Schweden wrde mit einem Sieg das achte Mal gewinnen und auf der ewigen ESC-Bestenliste an der Spitze stehen. Noch teilt es sich den Platz mit Irland, das auch sieben Mal gewann. Deutschland stand zweimal auf dem Treppchen: 1982 Nicole mit «Ein bisschen Frieden» und 2010 Lena mit «Satellite».
Am entgegengesetzten Ende liegt Norwegen. Das Land steht mit zwlf letzten ESC-Pltzen sogar im Guinnessbuch der Rekorde. Finnland war auch nicht viel besser, und dann kommt auch schon Deutschland. Seit dem Jahr 2000 kam Deutschland nur sieben Mal unter die ersten zehn.
Am Dienstag steigt das erste Halbfinale des Eurovision Song Contest in Basel, das zweite folgt am 15. Mai. Beide werden live im frei empfangbaren Spartensender One gezeigt. Das Finale findet am 17. Mai statt (live im Ersten). Die ARD bertrgt auch eine Show vor dem Finale («ESC der Countdown») und nach dem Finale («ESC die Aftershow»). (spot/cw)