
Celle: «Unsere groe Sorge ist, dass der CSD attackiert werden knnte»
Parallel zum Christopher Street Day in Celle am 14. Juni wollen sich offenbar Neonazis in der Region in Massen treffen. In rechtsextreme Onlineforen wird derzeit fr einen «Besuch im Norden» geworben, bei dem auch Rechtsrock- und Kampfsportevents stattfinden sollen. Nun gibt es Befrchtungen, dass die Neonazis es auf Gewalt abgesehen haben knnten: «Unsere groe Sorge ist, dass der CSD attackiert werden knnte», erklrte etwa der Celler DGB-Kreisverbandsvorsitzende Dirk Garvels gegenber der «Celleschen Zeitung» (Bezahlartikel). Zu dem rechtsextremen Treffen haben sich mehrere bekannte Projekte und Initiativen aus dem rechtsextremen Milieu angekndigt etwa der Online-Versand «European Brotherhood» oder die Kampfsportinitiative «Kampf der Nibelungen».
Unklar ist, wo das Treffen stattfinden wird. Ein bekannter Treffpunkt der Szene ist der «Heimathof» im 20 Kilometer von Celle entfernten Eschede, der zunehmend zu einem Veranstaltungsort fr Neonazis wird. Der Hof gehrte einst einem rechtsextremen Landwirt und wurde 2019 an die Partei NPD (heute: «Die Heimat») verkauft. Hier veranstaltete die Jugendorganisation der «Heimat» etwa letztes Jahr ihren Europakongress mit Teilnehmenden aus mehreren Lndern, darunter Spanien, Frankreich und Ungarn. Erst vor einem Monat durchsuchte die Polizei den Hof, nachdem RTL darber berichtet hatte und dabei einen 18-Jhrigen aus dem Hof mit einer Schusswaffe zeigte. Die Beamt*innen stellten die Waffe schlielich sicher.
Laut dem Netzwerk «Recherche Nord» sei aber nicht sicher, dass das Treffen in Eschede stattfinden werde. Grund ist, dass ein Gericht dem Netzwerk erlaubt hat, eine geplante Kampfsportveranstaltung mit Hebebhne und Drohnen zu filmen. Damit verlieren die Neonazis die Mglichkeit auf Anonymitt.
«Don’t hide your pride!»
Der CSD in Celle steht dieses Jahr unter dem Motto: «Don’t hide your pride!- Vielfalt ist unser Weg!» Erstmals wurde er im vergangenen Jahr veranstaltet. Am Demozug nahmen damals laut der «Celler Presse» etwa 600 Menschen teil.
Derzeit gibt es in Deutschland vermehrt rechtsextreme bergriffe auf Prides. Laut einer Analyse des Autor*innenkollektivs Feministische Intervention (AK Fe.In) wrden nur noch 60 Prozent der CSDs strungsfrei ablaufen (queer.de berichtete). Die Bandbreite an Strungen, Anfeindungen und Angriffen seien dabei recht weit gefchert: von krperlichen Angriffen gegen Einzelpersonen bis zu neonazistischen Mobs, die durch die Straen ziehen, um CSD-Teilnehmende einzuschchtern und zu bedrohen. Zuletzt meldeten Neonazis im baden-wrttembergischen Pforzheim eine Demo gegen den CSD an (queer.de berichtete). (dk)