Verdchtiger handelte offenbar aus Homophobie: 22 Jahre alter Mordfall gelst
Rund 22 Jahre nach dem Fund des getteten 29-jhrigen schwulen Mannes Tino Werner in Bad Driburg in Nordrhein-Westfalen haben Ermittler*innen einen Tatverdchtigen festgenommen. Der inzwischen 57-Jhrige aus dem Bergischen Land wurde bei einer DNA-Reihenuntersuchung identifiziert, wie die Staatsanwaltschaft Paderborn und die Polizei Bielefeld am Donnerstag mitteilten. Er soll aus Habgier und niederen Beweggrnden gehandelt haben.
Zeug*innen gaben den Angaben zufolge an, dass der Verdchtige ein Problem damit gehabt habe, dass sein Opfer homosexuell war. Die Tat ereignete sich im November 2003. Der 57-Jhrige, der nun des Mordes verdchtigt wird, lebte damals in der Nachbarschaft von Werner in der ostwestflischen Kurstadt. Der Barkeeper wurde erdrosselt in seiner Wohnung gefunden. Die Kellnergeldbrse mit etwa 150 Euro Bargeld fehlte (queer.de berichtete).
Die Ermittlungsgruppe Cold Case nahm den Fall vor einiger Zeit wieder auf. Schon in den Jahren 2003 und 2004 seien DNA-Reihenuntersuchungen vorgenommen worden, teilten die Ermittler*innen mit damals aber noch ohne Erfolg. Alte Spuren vom Tatort und der Leiche seien nun noch einmal mit den neuesten wissenschaftlichen Methoden forensisch untersucht worden. Dabei wurde deutlich aussagekrftigeres DNA-Material gefunden.
DNA berfhrte mutmalichen Tter
Im Rahmen einer neuen Reihenanalyse wurde mehr als 120 Menschen, die Kontakt mit dem spteren Opfer hatten, Speichel entnommen. Hierbei sei der entscheidende Schritt gelungen, hie es. Schon unter den ersten zehn entnommenen Proben sei das DNA-Profil gefunden worden, das auch an der Leiche festgestellt worden war.
Erst vor rund einer Woche hatte die Polizei Ermittlungen in diesem Cold Case bekanntgegeben (queer.de berichtete). Damals sagte Ermittlungsleiter Markus Mertens: «Es kann sich um einen guten Bekannten, aber natrlich auch um einen flchtigen Kontakt aus dem Internet gehandelt haben. Auch ein spontanes Kennenlernen an diesem Abend in der Bad Driburger Kneipenszene schlieen wir nicht aus.»
Die Staatsanwaltschaft Paderborn beantragte beim Amtsgericht einen Untersuchungshaftbefehl, der erlassen wurde. Am Donnerstag sei der mutmaliche Tter an seinem Arbeitsplatz im Bergischen Land festgenommen worden. Ein Ermittlungsrichter ordnete die Untersuchungshaft an. (cw)
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