
Zu schwul: US-Kriegsschiff darf nicht mehr USNS Harvey Milk heien
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat laut einem Bericht von military.com angeordnet, dasNavy-Versorgungsschiff USNSHarvey Milk umzubenennen. Anlass sei das Ziel der Trump-Regierung, eine «Krieger-Kultur» im amerikanischen Militr wiederherzustellen, heit es in einem Aktenvermerk. Die Entscheidung soll am 13. Juni publik gemacht werden.
Ein Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums habe gegenber military.com besttigt, dass die Ankndigung «gewollt» mitten im Pride-Monat Juni stattfinden solle. Die Trump-Regierung hatte bereits seit ihrem Amtsantritt im Januar eine hrtere Gangart gegen queere Menschen angekndigt und etwa das Trans-Verbot im US-Militr wiedereingefhrt (queer.de berichtete).
Harvey Milk wurde Lieutenant in der US Navy
Harvey Milk (1930-1978) ist der Trump-Regierung offenbar wegen seiner sexuellen Orientierung und seines Engagements fr queere Rechte ein Dorn im Auge. Er gilt als der wohl bekannteste Schwulenaktivist der USA und diente selbst im Militr: Trotz des damaligen Homosexuellen-Verbots in den amerikanischen Streitkrften trat er als 21-Jhriger 1951 in die Marine ein und wurde 1955 im Rang eines Leutnants ehrenhaft entlassen.
1978 schaffte es Milk dann in die nationalen und internationalen Schlagzeilen, als er als erster offen schwuler Mann in ein politisches Amt in den USA gewhlt wurde, in den Stadtrat von San Francisco. Doch kurze Zeit spter fand sein Leben ein jhes Ende: Zehn Monate nach seinem Amtsantritt wurde er zusammen mit Brgermeister George Moscone im Rathaus erschossen. Ein Film ber das Leben Milks mit Sean Penn in der Hauptrolle kam 2009 in die Kinos (queer.de berichtete).
Die Entscheidung, ein neues Marineschiff nach Milk zu benennen, ist 2016 whrend der Prsidentschaft von Barack Obama getroffen worden (queer.de berichtete). Im November 2021 wurde ein neues Schiff dann USNSHarvey Milk getauft (queer.de berichtete).
Auch weitere «woke» Schiffe sollen umbenannt werden
Laut CBS will das Verteidigungsministerium weitere Marine-Schiffe umbenennen, deren Namen als zu «woke» gelten. Dabei handelt es sich etwa um die USNS Thurgood Marshall, die USNS Ruth Bader Ginsburg und die USNS Harriet Tubman. Marshall (1908-1993) und Ginsberg (1933-2020) waren Richter*innen des Supreme Court, die von demokratischen Prsidenten ernannt worden waren, Tubman (1822-1913) ist die bekannteste afroamerikanische Fluchthelferin, die Mitte des 19. Jahrhunderts Sklav*innen aus den Sdstaaten dabei half, in die Nordstaaten oder nach Kanada zu gelangen.
Die frhere Kongress-Sprecherin Nancy Pelosi kritisierte die geplante Umbenennung als «beschmende und auf Rache ausgerichtete Auslschung jener Menschen, die dafr gekmpft haben, Mauern niederzureien, damit alle nach dem amerikanischen Traum streben knnen». Weiter erklrte die Abgeordnete, die seit 1987 ihren Wahlbezirk San Francisco im Reprsentantenhaus vertritt: «Unser Militr ist das mchtigste der Welt aber dieser boshafte Schritt wird weder unsere nationale Sicherheit noch das ‹Krieger›-Ethos strken. Stattdessen wird ein wichtiger Wert der Vereinigten Staaten aufgegeben: diejenigen zu ehren, die sich fr eine bessere Gesellschaft engagiert haben.» (dk)
Our military is the most powerful in the world but this spiteful move does not strengthen our national security or the…