25 Jahre Stage-Musicals: Von «Knig der Lwen» bis «& Julia»
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25 Jahre Stage-Musicals: Von «Knig der Lwen» bis «& Julia»

Seit 2001 ruft Rafiki im Theater im Hafen die Tiere der Savanne zum Knigsfelsen, um die Geburt von Knigssohn Simba zu feiern. Und wenn es nach dem Musicalunternehmen Stage Entertainment geht, soll das auch noch lange so bleiben. «Mit dieser Premiere haben wir bewiesen, dass das Musicalgenre lebt und Jung und Alt in seinen Bann zieht», sagte Stage-Geschftsfhrerin Uschi Neuss der Nachrichtenagentur dpa. Das Musical «Der Knig der Lwen» hat damit den Grundstein fr eine Erfolgsgeschichte gelegt, die bis heute anhlt und Hamburg nach dem Broadway in New York und dem Westend in London zum drittgrten Musicalstandort weltweit machte.

Angefangen hatte jedoch alles 2000 im Essener Colosseum Theater mit dem Musical «Elisabeth». «Der niederlndische Theaterproduzent Joop van den Ende hatte seine Fhler nach den deutschen Musicaltheatern ausgestreckt», erzhlt Neuss, die von Anfang an dabei war. «Gleichzeitig hatten wir als Stage die Lizenz, den ‹Knig der Lwen› nach Deutschland zu bringen und da haben wir uns nach einem Theater umgeschaut und das war das Theater im Hafen, wo damals ‹Buddy Das Musical› lief», erinnert sich die Stage-Chefin. Seit 2001 luft dort das Disney-Musical «Der Knig der Lwen», das mittlerweile mehr als 16 Millionen Besucher*innen gesehen haben.

Vier Theater in Hamburg, zwei in Stuttgart und zwei in Berlin

Danach ging es Schlag auf Schlag: Als das Musicalunternehmen Stella AG («Cats», «Phantom der Oper») insolvent wurde, bernahm Stage Entertainment das Operettenhaus auf der Reeperbahn, die Neue Flora, die beiden Stuttgarter Huser und das Theater am Potsdamer Platz. Heute betreibt das Unternehmen vier Theater in Hamburg, zwei in Stuttgart und zwei in Berlin und beschftigt rund 1.400 Mitarbeitende. Seither hat die Stage Entertainment zahlreiche Musicals produziert, darunter Kassenhits wie «Die Eisknigin», «Dirty Dancing», «Tarzan», «Tanz der Vampire» oder «Mamma Mia!» mit den Hits von Abba.

Mit den Musicals «Ich war noch niemals in New York» mit den Hits von Udo Jrgens oder «Tina Das Tina Turner Musical» wagte sich das Unternehmen auch an aufwendige Eigenproduktionen. «Die Stage Entertainment hat in den letzten 25 Jahren eine beispiellose Erfolgsgeschichte geschrieben und ist aus der Kulturstadt Hamburg nicht mehr wegzudenken», meinte Kultursenator Carsten Brosda (SPD). Mit ihrer groen Bandbreite an immer wieder neuen Musicalproduktionen prge sie das Genre weit ber Hamburgs Grenzen hinaus.

Voraussagen, welches Musical erfolgreich sein wird, knnen die Macher*innen jedoch nicht. «Unsere Branche ist hochriskant. Weil wir immer am Anfang das Geld fr eine neue Show ausgeben in der Hoffnung, dass die Show dieses Geld wieder einspielt, beziehungsweise auch Gewinn abwirft», sagte Neuss.

Mischung aus Klassikern und neuen Shows

Wichtig sei eine gute Mischung aus bewhrten Klassikern wie «Der Knig der Lwen» und neuen Shows, von denen man noch nie etwas gehrt hat. «Wir versuchen immer, eine ganz groe Bandbreite an Mglichkeiten fr unser Publikum bereitzuhalten und dann schauen wir, was passiert», sagte die Stage-Chefin. Bei den neuen Shows «& Julia» eine Emanzipationsgeschichte, die erzhlt, wie Julia ihr Leben auch ohne Romeo meistert und «MJ» ber das Leben von Michael Jackson sei das hervorragend gelungen, bei anderen Shows wie «Titanic» oder «Hamilton» ber das Leben des ersten Finanzministers der USA musste das Unternehmen auch Verluste verkraften.

«Wir mssen und wir wollen Risiken eingehen und zwar mit jeder Show, die wir machen», sagte Neuss. Die grte Krise in der 25-jhrigen Geschichte des Unternehmens war sicherlich die Corona-Pandemie, als von Frhjahr 2020 bis Herbst 2021 eineinhalb Jahre keine Musicals gespielt werden konnten. «Wir konnten uns nicht vorstellen, dass so etwas passieren kann», sagte die Stage-Chefin. Ein groer Vorteil sei gewesen, dass das Unternehmen die Ticketgelder nicht auszahlen musste, sondern das Versprechen abgeben konnte, dass die Vorstellungen nachgeholt werden. «Da ist unser Publikum zum Groteil mitgegangen und das war neben dem Kurzarbeitergeld das Entscheidende, damit wir diese Krise berstehen konnten», sagte Neuss. (cw/dpa)